Donnerstag, 24. September 2009

Umzug

Das Blog ist umgezogen nach http://ffschweden.wordpress.com.

Samstag, 19. September 2009

Finnland gewinnt 4:0 in Eriwan

Die finnische Nationalmannschaft hat ihr erstes Qualifikationsspiel zur Fussball-WM 2011 gewonnen. In Eriwan gab es einen ungefährdeten 4:0 (2:0) Sieg gegen Gastgeber Armenien.

Das erste Tor machte Örebros Sanna Talonen dabei schon nach 24 Sekunden nach Vorarbeit von Wolfsburgs Katri Nokso-Koivisto. In der 40. Minute erhöhte Talonen per Kopf nach Vorarbeit von Susanne Lehtinen. Den schönsten Treffer des Tages machte Umeås Verteidigerin Maija Saari mit einem direkt verwandelten Freistoss aus ca. 25 Metern.

"Ich bin froh, dass wir vier Tore gemacht haben, es hätten allerdings noch mehr sein können. Uns fehlte etwas die Schärfe beim Abschluss," sagte Trainer Michael Käld. Nur wenige Stunden vor dem Spiel musste Stürmerin Linda Sällström wegen Magenproblemen die Segel streichen, einige Spielerinnen hatten ebenfalls leichte Symptome einer Infektion. "Es ist nicht einfach, in einem relativ exotischen Land wie Armenien die Qualifikation zu beginnen, wichtig, dass wir drei Punkte haben," so Käld. Die nächsten beiden Spiele Finnlands sind Ende Oktober gegen Slowenien und Portugal.

Anders Johansson hört auf

Djurgården damfotboll kann sich keinen Vollzeittrainer mehr leisten. Anders Johansson beendet deshalb nach zwei Jahren seine Arbeit beim schwedischen Erstligisten, der seit geraumer Zeit finanzielle Probleme hat.

Zuerst verliess Abwehrspielerin Sara Thunebro den Verein. Obwohl man sich vor kurzem optimistisch zeigte, dass der drohende Lizenzentzug für die erste Liga abgewendet werden kann, müssen offenbar weitere Sparmassnahmen durchgeführt werden. Man werde nun mit jeder Spielerin individuell reden - Gehälter müssten gesenkt werden, so der Vorsitzende des Clubs,Per Darnell.

Da die Gehälter im Frauenfussball sowieso eher bescheiden sind, muss man befürchten, dass eine ganze Reihe von Spielerinnen dem Verein den Rücken kehren wird. Besonders interessant für andere Vereine dürften Spielerinnen wie Rebecca Johnson und Linda Sällström sein. Schaun mer mal, welches Trikot diese beiden 2010 tragen werden.

Freitag, 18. September 2009

Djurgården - Hammarby= 2:2

Die Damallsvenskan nimmt erst in einer Woche wieder ihren Spielbetrieb auf. Die EM in Finnland ist zwar schon Vergangenheit, aber die schwedische Nationalmannschaft spielt am kommenden Mittwoch ihr erstes WM-Qualifikationsspiel gegen Belgien in Göteborg und trifft sich am Wochenende.

Kein Wunder, dass die Vereine sich in der langen Pause wie in einer Vorsaison auf den Spielbetrieb vorbereiten. Gestern trennten sich die beiden Stockholmer Vereine Djurgården und Hammarby in einem Freundschaftsspiel auf Kristinebergs IP 2:2.

Djurgården musste ohne seine finnischen Nationalspielerinnen Anna-Kaisa Rantanen und Linda Sällström (morgen WM-Quali in Eriwan gegen Armenien), seine isländische Torhüterin Gudbjörg Gunnarsdottir (WM-Quali gegen Estland) und seine belgische Mittelfeldspielerin Marijke Callebaut (gegen Schweden, s.o.) antreten. Hammarby startete fast in Bestbesetzung, jedoch ohne die Langzeitverletzten Leena Puranen, Andrea Comaneci und Daniella Chamoun.

Djurgården ging in Führung durch Alexandra Höglund und dann erzielte Jennifer Meier gleich zwei Abseitstore. Hammarby drehte das Spiel und erst in der 93. Minute gelang Djurgården der Ausgleich durch Therese Brogårde.

Beide Teams haben noch viel Arbeit. Trotz guter Ansätze sahen die knapp 50 Zuschauer viele Fehlpässe. Sowohl Djurgården wie Hammarby gaben einer Reihe von Nachwuchskräften die Chance eines Einsatzes. Djurgårdens Anders Johansson nahm beim Stand von 1:2 gleichzeitig Victoria Sandell Svensson, Rebecca Johnsson und Jennifer Meier raus, was deutlich macht, dass das Ergebnis eine sekundäre Rolle spielte. Schön jedenfalls, dass der Ball wieder rollt.

Montag, 14. September 2009

Umeå und Linköping im Pokalfinale


Mit dem amtierenden Meister Umeå IK und dem Vizemeister und Pokalsieger des Vorjahres (im Übrigen auch Tabellenerster und -zweiter in der laufenden Saison) haben die beiden besten schwedischen Mannschaften das Pokalendspiel erreicht und damit eine Neuauflage des Vorjahresfinals bewirkt.

Umeå besiegte KIF Örebro (mit neuem Trainer) am heimischen Gammliavallen mit 4:1.

Schwieriger war die Aufgabe für Linköping, das bei Djurgården antreten musste. Bei der Mannschaftsvorstellung fiel mir auf, wie dünn der Applaus des Publikums ausfiel und ein Blick auf die Haupttribüne zeigte denn auch, dass kaum mehr als 100-150 Personen den Weg yu Kristinebergs IP gefunden hatten, um sich ein Pokalhalbfinale anzuschauen. In dem immerhin auf Linköpings Seite nicht weniger als sechs aktuelle schwedische Nationalspielerinnen zu sehen waren und bei Djurgården neben der zurückgetretenen Kapitänin der Nationalmannschaft Victoria Sandell Svensson auch zwei isländische und zwei finnische Nationalspielerinnen.

Ausserdem die "schönste" Spielerin der EM in Finnland. Diesen Titel hatte Djurgårdens isländische Innenverteidigerin Gudrun Soley Gunnarsdottir "errungen" in einem Wettbewerb der finnischen Boulevardzeitung Ilta-Sanomat.

Das erste Tor fiel schon nach knapp drei Minuten. Linköping schien schon dem Winterschlaf anheimgefallen zu sein, als nämlich Rebecca Johnson (rechtes Mittelfeld) eine relativ harmlose Flanke schlug, ging niemand an den Ball und erst als das Leder am hinteren Pfosten ankam, da hielt Marijke Callebaut einfach mal den Fuss dagegen - 1:0.

Linköping kam dann besser ins Spiel. Sehr beeindruckend die Nigerianerin Faith Ikidi in der Innenverteidigung, die wohl keinen Zweikampf in den 90 Minuten verloren hat. Nach vorne versuchte es Kosovare Asllani mit Kabinettstückchen, Jessica Landström mit ihren 1,80 m und ihrer rohen Kraft. Der Ausgleich fiel durch eine Kombination. Schöner Kurzpass von Asllani in den Lauf von Caroline Seger und die trifft aus ca. 10 Metern. 22 Minuten waren gespielt. Die Führung für den Vizemeister erzielte Ikidi, die aus acht Metern draufhielt als Djurgården den Ball nach einem unberechtigten Freistoss nicht aus dem 16er rausbekam.

Aber vor der Halbzeit dann wieder Marijke Callebaut und es stand 2-2, dieses Mal nach einer Ecke von Linda Fagerström.

Und als Linda Sällström mit ihrem zweiten Kopballtreffer hintereinander (nach dem 2:3 für Finnland gegen England) den Gastgeber mit 3-2 in Führung brachte, war das Spiel kurzzeitig gekippt. Aber wie Caroline Seger so hatte auch ich nie das Gefühl das Djurgården hier gewinnen könnte. Tore von Jessica Landström und Petra Larsson (bei beiden sah Gudbjörg Gunnarsdottir im Tor nicht gut aus) sicherten Linköping den Einzug ins Finale.

Foto: Linköpings Torhüterin Sofia Lundgren beim Abstoss.

Freitag, 11. September 2009

6:2 - Deutschland unschlagbar?

Im torreichsten Endspiel in der bisherigen Geschichte von Frauenfussball-WM und -EM schlug Deutschland gestern Abend England in Helsinki mit 6:2. Dabei hatten die Engländerinnen scheinbar eine Stunde lang gut mitgehalten, bis Inka Grings mit ihrem fünften Turniertreffer den Abstand auf 4:2 erhöhte und schliesslich nochmal Grings und Birgit Prinz auf 6:2 erhöhten.

Scheinbar, denn auch wenn England spielerisch durchaus mithielt, so lag Deutschland ab der 20. Minute stets in Führung und die Frauen um Kelly Smith rannten einem Rückstand hinterher.

Dass ausgerechnet die so viel kritisierte und gescholtene Kapitänin Birgit Prinz den Torreigen eröffnete und sich ihre beiden Tore in diesem Turnier für das Endspiel aufsparte, das freut mich. Denn Birgit Prinz hat die teils grundlose, unfaire Kritik nicht verdient. Sie mag nicht mehr die beste Spielerin der Welt sein, aber sie spielt nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.

England brach in der letzten halben Stunde ein, da zeigte sich die deutsche Fitness, die nicht zuletzt aus hartem Training, aber eben auch aus sehr grossen Ressourcen hergestellt wurde, die andere Verbände nicht annähernd haben.

Donnerstag, 10. September 2009

Dennerby will Reformen und ist auf dem Holzweg

Die Fussball-EM ist in Schweden schon weitgehend vergessen. Medial gesehen. Die schwedischen Herren, Nummer 41 auf der Weltrangliste, versuchen sich für die WM in Südafrika zu qualifizieren und stolperten sich gestern dank eines Eigentors in einem unsäglich schlechten Spiel zu einem 1:0 auf Malta.

Frauencoach Thomas Dennerby war nach dem 1:3 gegen Norwegen im Viertelfinale der Women's Euro 2009 unter Beschuss geraten. Nicht wenige forderten seinen Rücktritt.

Nun fordert Dennerby selber auch was und bemüht sich, den Fokus von seiner Person weg zu lenken. Die schwedische Liga Damallsvenskan soll reformiert werden. Dennerby möchte, dass es mehr Spiele gibt, dass die Besten am Ende unter sich sind und ständig harte Konkurrenz haben und könnte sich auch vorstellen, dass die Meisterschaft am Ende wie ein Pokal (also mit einer oder mehreren Begegnungen direkt gegeneinander), ähnlich wie im Eishockey mit Best of 5 oder Best of 7 ausgetragen wird.

Dazu muss man wissen, dass 12 Clubs in der ersten Liga spielen. Drei Vereine spielen gegen den Abstieg und sind nicht ganz erstligatauglich, die ersten Neun können sich gegenseitig Punkte abnehmen.

Dass Dennerby unter diesen Neun nun offenbar einer noch engeren Elite das Wort redet, ist nichts anderes als ein Ablenkungsmanöver. Denn ernsthaft kann man nicht wollen, dass sich die Spitze des Frauenfussballs noch weiter abhebt. Das spricht gegen jede Vernunft, denn die Durchlässigkeit von der Spitze zum Mittelfeld würde sich noch weiter vergrössern, letzten Endes vielleicht kurzfristig gut für die Nationalmannschaft und für Thomas und Lillie, aber langfristig katastrophal. Niemand mehr würde zu den Spielen der zweiten Klasse der ersten Liga gehen wollen und dort spielten auch nur diejenigen, die es nicht nach oben schaffen oder die aus welchen Gründen auch immer nicht nach Umeå, Malmö oder Linköping umziehen können.

Ökonomisch würden schnell 3-4 Clubs ebenfalls dem Rest enteilen, sie hätten das Interesse des Fernsehens, erhielten zusätzliche Gelder. Schon heute geht es manchem Club wirtschaftlich alles andere als gut, weil Frauenfussball im Jahre 2009 zwar immer noch Sponsorengelder generiert, aber im Prinzip sehr bescheidene Einnahmen auf der anderen Seite.

Wir haben schon heute das Problem, dass die zweite Liga zu weit von der ersten entfernt ist. Norrettan und Söderettan sind sportlich kaum in der Lage mit ihren beiden Meistern im jeweils nächsten Jahr in der ersten Liga zu bestehen. Hier müsste man über eine einheitliche zweite Liga nachdenken mit Teams aus dem ganzen Land und über eine spezielle Förderung.

Es geht nicht darum, die Luft im schwedischen Frauenfussball noch dünner zu machen. Es geht darum, dass die Spitze verbreitert wird, nur das sichert langfristig die Zukunft des Sports. Dass Thomas Dennerby nun sagt, dass seine Spielerinnen grosse Probleme mit der Favoritenrolle hatten, ist ein Armutszeugnis. Es ist seine Aufgabe, dass rechtzeitig, schon vor dem Spiel zu erkennen und alles Notwendige dagegen zu tun.

Gegen Norwegen hat man verloren, weil man arrogant und hochmütig war und den Sieg in Medien und auf Facebook schon vorher gefeiert hat. Das machte die Norwegerinnen heiss und führte zu dem Ergebnis. Schweden war allenthalben masslos überschätzt worden und hatte sich aufgrund von Siegen in bedeutungslosen Freundschaftsspielen für viel stärker gehalten.