Sonntag, 26. April 2009

Kosse, Naza und Danni



In Dagens Nyheter lese ich einen Artikel über Linköpings Kosovare Asllani. Die 19-Jährige, die für Linköpings FC spielt ist die erste Spielerin mit Migrationshintergrund, die es geschafft haben dürfte, zum Stamm der schwedischen Frauennationalmannschaft zu gehören. Der schwedische Fussballverband macht sich Gedanken darüber, wie man es schaffen kann, dass mehr Mädchen mit "Einwandererhintergrund" den Sprung in die Elite schaffen.

Ausser ihr schaffte vergangenes Jahr auch Nazanin Vaseghpanah (Foto, Hammarby) es, immerhin für ein A-Länderspiel nominiert zu werden. Dass ihre Einwechslung gegen Irland ausgerechnet im schlechtesten Spiel der Nationalelf 2008 geschah, sollte ihr nicht zur Last gelegt werden. Aber "Naza" ist erst einmal nicht wieder eingeladen worden in den Kreis um Thoma Dennerby und Lillie Persson. Aber immerhin spielt sie in diesen Tagen mit der D21/23 gegen Dänemark.

Aber wie sieht es im Allgemeinen wirklich aus?

Ein Blick in die aktuellen Kader der Vereine der Damallsvenskan ist in der Tat ernüchternd.

Hammarby hat neben Vaseghpanah noch Daniella Chamoun, technisch gesehen wohl das grösste Talent der Liga, die nach einem Kreuzbandriss im Mai 2008 noch immer nicht ganz einsatzbereit ist, aber wohl bald wieder auflaufen dürfte. Ebenfalls bei Hammarby spielt Hodan Siid-Ahmed im Mittelfeld. Andrea Comaneci gehört zum Kader.

Mit diesen vier Spielerinnen stellt Hammarby die Ausnahme unter den Clubs der ersten Liga dar.

Kristianstad hat die Abwehrspielerin Dafina Memedov, Malmö Nera Smajic, die immerhin 3 x U 21 gespielt hat. Insgesamt sind das sieben Spielerinnen in den zwölf Vereinen der Elite.

Dagegen notieren wir 2009 insgesamt 45 ausländische Spielerinnen. Dabei sind die Finninnen mit 13 Aktiven vor den Isländerinnen mit 9 Spielerinnen dominierend. Vier Däninnen, drei Brasilianerinnen, jeweils zwei Spielerinnen aus Nigeria, den USA, Kanada, stehen zu Buche. Und jeweils eine Frau aus Belgien, Deutschland, Tschechien, Holland, Türkei (Deutschland, Aylin Yaren spielt aber für die Turkei), Norwegen, Australien, Trinididad/Tobago, Japan und der Schweiz.

Mehr Mädchen mit Migrationshintergrund zum Fussball auf höchstem Niveau zu bringen ist aufgrund kultureller Gegebenheiten ungleich schwieriger als bei Jungen. Auch hier hat der Frauenfussball eine immense Aufgabe zu leisten. Schaut man in die Geschichte des Frauenfussballs, so hat es jedoch immer wieder schier unüberwindliche Hürden gegeben, die man doch gemeistert hat. Mit Vorbildern wie Kosovare Asllani und Nazanin Vaseghpanah ist ein erster Schritt bereits getan.

Grattis Dennerby! Schweden schlägt auch Brasilien

Johan Esk, Sportkolumnist der Zeitung Dagens Nyheter, schrieb nach der WM 2007 und dm schwedischen Ausscheiden in der Gruppenphase, dass man sich nun im Königreich daran gewöhnen müsse, dass schwedische Spielerinnen im Flugzeug sässen, wenn das Turnier doch eigentlich erst beginnen würde.

Die Frauenfussballnationalmannschaft hätte ihre besten Jahre hinter sich, nun ginge es abwärts, behauptete er.

Auch Sportkolumnisten können ganz falsch liegen.

Nach Siegen über Deutschland (3:2) und die USA (1:1, Sieg nach Elfmeterschiessen) beim ALgarve-Cup in Portugal, schlug die Mannschaft von Trainer Thomas Dennerby am Samstag in Göteborg auch den Weltranglistenzweiten Brasilien mit 3:1 nach Toren von Sara Thunebro, Victoria Svensson und Lotta Schelin.

Nicht das Ergebnis, sondern wie es zustande kam, macht die Schwedinnen zu einem ernsthaften Favoriten auf den Gewinn der Europameisterschaft 2009 in Finnland.

Nach dem 0:1 zur Pause durch das Kopfballtor von Cristiane kamen die Schwedinnen in der zweiten Halbzeit in Schwung. Die athletische Jessica Landström wurde eingewechselt und Victoria Svensson ging zurück vom Sturm ins offensive Mittelfeld und das Spiel drehte sich, die Brasilianerinnen enttäuschten wie schon gegen Deutschland.

Es ist möglicherweise auch ein Problem der praktizierten Dreierkette der Brasilianerinnen, das gegen starke Gegner sehr leicht in die Hose gehen kann. Gleichfalls merkt man den Lateinamerikanerinnen an, dass sie zu wenig Länderspiele bestreiten (es war erst das zweite seit den olympischen Spielen) un zu selten das Nationalteam versammeln. Da nützten selbst Marta und Cristiane nichts, blieben blass hinter dem zurück, was sie zu lleisten in der Lage sind.

Schweden hat dagegen durch Siege gegen die ersten Drei der Weltrangliste in Folge wichtiges Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gesammelt. Und im Unterschied zu den oft übermächtigen Deutschen haben sie einen weiteren Akzent gesetzt - anders als der Weltmeister waren die Schwedinnen in der Lage, ihre Torchancen konsequent zu nutzen.

Dienstag, 21. April 2009

Umeå ist wieder da - 5:2 bei Djurgården


Mit vielem konnte man in diesem Match rechnen, mit der klassischen Dreierkonstellation 1-0-2, dass Umeå aber in Stockholm mit 5:2 gewinnen würde, hatten wohl nicht einmal die Spielerinnen von UIK gedacht.

512 Zuschauer nur verfolgten die Partie im Stadion, die anderen sassen daheim in ihren aufgewärmten Stuben an den Bildschirmen, denn TV4 Sport übertrug live.

Und schon nach vier Minuten einer der ersten kapitalen Fehler der Abwehr. Ramona Bachmann drückte den Ball aus wenigen Metern über die Linie. Die Viererkette war sehr unsicher, fast verängstigt ob der aggressiven Spielweise Umeås. Sara Thunebro habe ich lange nicht so falsch positioniert gesehen oder vielleicht überhaupt noch nie wie in einigen Szenen der ersten Hälfte. Die Innenverteidigerin Gunnarsdottir war anfangs überfordert, ebenso Malin Engdahl auf der rechten Abwehrseite, einzig Therese Brogårde hielt noch einen gewissen Standard.

Das nützte Umeå schamlos aus. Und dieses Mal trafen die Nordschwedinnen im Gegensatz zu den Partien zuvor. Mami Yamaguchi kam sträflich frei zum Schuss und markierte in der 16. Minute das 2:0, dabei flog die isländische Keeperin Gudbjörg Gunnarsdottir mit der Schulter gegen den Pfosten, kugelte sich die Schulter aus und sollte nach Berichten noch am Abend operiert werden. Für sie kam Sofia Åhman rein, die in der zweiten Hälfte mit einigen Paraden eine höhere Niederlage verhinderte. Ihr einziger Fehler beim 0:3, als sie Hanna Ljungberg nicht am Kopfball hindern konnte. Damit war das Spiel gelaufen. Aber Umeå legte noch einen drauf, die Finnin Maja Saari traf mit einem fulminanten Schuss und als dann in der dreimimütigen Nachspielzeit Linda Sällström (wieder dabei) das 1:4 markierte, hegte man zumindest Hoffnung auf ein ausgeglichenes Spiel in der zweiten Halbzeit.

So wurde es dann auch, weitgehend neutralisierten sich beide Teams gegenseitig. Djurgården mit dem Pech, als Linda Sällström die Unterkante der Querlatte traf. Bei Umeå lief es dann wieder besser. Eine Viertelstunde vor Schluss konterte Madelaine Edlund das 5:1 rein, kurz darauf gelang der eingewechselten Rebecca Johnsson mit einem Weitschuss der Endstand 2:5.

So gross ist der Unterschied nicht zwischen den Teams, dafür war Djurgården in der ersten Halbzeit zu schlecht.

"Wir haben nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten," sagte mir Trainer Anders Johansson nach dem Spiel. "In der ersten Halbzeit waren wir richtig schlecht, die Verteidigung spielte zu unsicher." Es wird wohl eine ausführliche Nachbesprechung geben, denn die Fehler der ersten Hälfte müssen analysiert werden.

Umeå dagegen feierte den Sieg wie eine kleine Meisterschaft.

"Ich wusste, dass es irgendwann klappen würde. Wir haben in den Spielen zuvor so viele Chancen ausgelassen, den Pfosten getroffen usw, so ähnlich wie Djurgården in der zweiten Halbzeit. Heute hat alles geklappt, ich war nie gestresst, sondern wusste, dass sich unsere Arbeit früher oder später auszahlen würde," sagte ein strahlender Mika Sankala für Umeå.

Foto: eine strahlende Hanna Ljungberg nach dem Spiel.

Montag, 20. April 2009

Bittere Niederlage in Örebro

Die sogenannten Experten haben Hammarby überwiegend auf Rang acht eingestuft vor dieser Saison. Und nach vier Spieltagen scheinen sie Recht zu haben, das Team liegt nach der dritten Niederlage in Folge tatsächlich auf dem achten Platz der Damallsvenskan.

Das Spiel gestern Nachmittag in Örebro war so etwas wie ein Schlüsselspiel. Hopp oder Topp. Und es fing gut an. Zunächst einmal konnte man bis auf Anna Lindblom (für sie startete Matilda Agné) mit derselben Formation wie in den letzten Spielen beginnen. Nach elf Minuten dann Jubel bei den Gästen, Kicki Bengtsson drückte eine Flanke der Finnin Leena Puranen (meine Nachbarin quasi) zur Führung ins Netz hinter Nationalkeeperin Kristin Hammarström.

Chancen um Chancen häuften sich und nach einer guten helben Stunde dann sogar noch ein Foulelfmeter. Der zweite dieser Saison für Grünweiss. Nachdem Kicki Bengtsson den ersten gegen AIK verschossen hatte, gelang es nun auch Annica Svensson nicht, einen Strafstoss zu verwandeln. Pech. Tragisch. Es folgten weitere Chancen, dabei eine hochkarätige von Nazanin Vaseghpanah, aber stattdessen glich KIF Örebro vor der Pause aus und ging nach der Pause in Führung und trotz einer Schussstatistik von 14:8 für Hammarby gewannen die Gastgeber.

Weil im Fussball eben Tore zählen. Vier gute Spiele, aber nur drei Punkte. Trotzdem Kopf hoch. Denn mit Punkten gegen Malmö und Linköping (die beiden Topfavoriten) konnte man nicht unbedingt rechnen. Nun müssen Siege her und der nächste am 03.05. gegen Sunnanå daheim am Kanalplan.

Stattena überrascht abermals

Nach zweimal 0:7 gegen Djurgården und Malmö im Olympia-Park von Helsingborg blieb Stattena nun auch im zweiten Auswärtsspiel ungeschlagen! Wie geht das zusammen? 0:14. Und dann gestern nach dem 1:1 bei AIK ein 2:2 bei Vizemeister Linköping.

Führung zur Pause, dann erhöhte sich der Druck von Linköping und führte zum Ausgleich durch Jessica Landström. Als dann deren Nationalmannschaftskollegin Caroline Seger das 2:1 gegen ihren ehemaligen Club machte, schien die Sache gelaufen.

Aber in der 90. Minute gab es Foulelfmeter für Stattena und den verwandelte Caroline Pettersson zum umjubelten Ausgleich.

Vielleicht sollte Stattena seine Heimspiele einfach wieder in der Arena austragen, wo sie in den Jahrn zuvor stattgefunden haben?

Wie auch immer, das Resultat zeigt, dass die Grossen sich nicht mehr sicher sein können, gegen Vereine von ganz unten Punkte einzufahren.

Linköping gehts übrigens ähnlich. Zwei nicht gewonnene Heimspiele stehen zwei Auswärtssiegen gegenüber.

Samstag, 18. April 2009

AIK gewinnt 2:1 - überzeugt aber wieder nicht


Kann es sein, dass ein Team so abfällt, wenn zugegeben zwei Leistungsträgerinnen (Ekblom, de Vanna) verschwinden, dafür aber neue Talente (Gustafsson, Folkesson, Ölander) dazu kommen und der neue Trainer auf einmal 30 Jahre jünger ist?

Zwar hat AIK jetzt sieben Punkte aus vier Spielen, aber auch der heutige Sieg nach Kopfballtoren von Annica Sjölund und Linda Sembrant war wieder nicht überzeugend. Kristianstad hätte mit einem Quentchen Glück einen verdienten Punkt geholt.

Sollte aber wohl nicht sein. In der ersten Halbzeit fielen keine Tore, ich fror mir einen ab, noch schlimmer in der zweiten. Und dabei haben wir bald Mai. Linda Sembrant würde sicher auch gern auf die schwarzen Handschuhe verzichten. Soweit musste ich nicht gehen, flüchtete aber nach dem Schlusspfiff zur U-Bahn.

Hammarbys Trainer Daniel Kalles-Pettersson und Annelie Norén sowie Starspielerin Nazanin Vasegpanah (hab dich mit der dunklen Sonnenbrille erst mal nicht erkannt, erst dann, sah aber supercool aus) gingen schon zur Halbzeit. Morgen fahren alle drei und noch ein paar mehr Damen nach Örebro. Da darf nicht verloren werden, wenn man in der oberen Hälfte spielen will.

Göteborg und Sunnanå teilen sich die Punkte in Skellefteå.

Und Malmö siegt mit 7-0 zum zweiten Mal in Folge. Gegen den zweiten Aufsteiger. Daheim gegen Piteå. Manon Melis trifft endlich drei Mal. Und Pavlina Scasna macht Saisontore 2 und 3. Grattis, Pavlina!! Du bist klasse. Und Renata da Costa, der brasilianische Neuzugang in Malmö macht ein Tor und notiert vier Assists. Nicht schlecht. Das siebte Tor übrigens war eigentlich das erste und kam von Therese Sjögran.

Morgen zwei Spiele, dann am Dienstag Djurgården gegen Umeå.

Auf dem Foto übrigens Kristianstads Erla Arnadottir beim Eckball.

Donnerstag, 16. April 2009

Dennerbys Aufgebot gegen Brasilien

Nach dem Deutschland in Frankfurt einen neuen Europarekord aufstellen, was Zuschauer beim Frauenfussball betrifft, inzwischen sind mehr als 30.000 Tickets abgesetzt, wird Gast Brasilien gegen Schweden in Göteborg die neue Nationalarena des Frauenfussballs in Schweden, Gamla Ullevi, einweihen.

Für dieses Spiel gab Nationaltrainer Thomas Dennerby nun sein Aufgebot bekannt. Überraschend kommt Sara Larsson aus den USA dazu. Ebenfalls überraschend fehlt mit Anna Lindblom (Hammarby) die wohl talentierteste Aussenverteidigerin, die beim Algarve Cup noch dabei war. Und dass Sofia Lundgren keine Chance mehr zu haben scheint mit den beiden Torhüterinnen Hedvig Lindahl (Göteborg) und Kristin Hammarström (Örebro) zu konkurrieren, ist nicht nur mehr als schade, es ist auch eine Fehlentscheidung. Aber vermutlich will Dennerby den beiden anderen den Rücken stärken und lässt sich durch keine noch so guten Leistungen von Lundgren mehr überzeugen. Oder was denkst du dir, Thomas?

3. Spieltag - Umeå verliert zu Hause


Dass Umeå ohne Marta nicht mehr souverän durch die Liga marschiert, hatten wir schon unlängst festgestellt, als man im Halbfinale des Women's Cup am russischen Meister Zvezda 2005 scheiterte. Nun setzte es daheim im "Lokalderby" gegen die aus dem knapp 150 km entfernten Spielerinnen von Sunnanå SK (Skellefteå) eine derbe 1:2 Niederlage. Zur Pause 0:2, danach dominiert Umeå, kann aber abermals seine Chancen nicht nutzen. Drei Punkte daheim zu verlieren gegen ein Team, das man am Ende eher zwischen den Plätzen 7-10 einschätzt, kann im Kampf um den fünften Meistertitel hintereinander bereits entscheidend sein.

Beim Pressetreffen vor Beginn der Saison hatten wir alle noch Mitleid mit Torbjörn Nilsson, dessen Göteborgs FC nur 16 Spielerinnen im Kader hatte. Nach drei Spieltagen verbucht das Team mit Nationaltorfrau Hedvig Lindahl optimale neun Punkte. Siegen gegen die beiden Meisterschaftsfavoriten Malmö und Linköping liess man ein überraschend deutliches 4:0 gegen KIF Örebro folgen. Und wer fragt noch nach Lotta Schelin? Natürlich vermisst man die mit Abstand beste schwedische Fussballspielerin, aber im Gegensatz zu Umeå ist es Göteborg gelungen, seinen entschwundenen Star durch eine kompakte Mannschaftsleistung zu ersetzen. Und Sara Lindén und Linnéa Liljegärd sind ein überaus effektives Stürmerpaar.

Besser steht nur noch Djurgården da, das trotz zahlreicher Verletzungen (Linda Sällström und Rebecca Johnson konnten nicht mitfahren) dieses Mal mit 3:2 bei Vorjahresaufsteiger Kristianstad gewann. Vergangenes Jahr setzte es dort noch eine bittere 1:2 Niederlage. Victoria Svensson wird im Mai 32, aber sie ist besser denn je und steuerte schon ihren fünften Saisontreffer bei.

Selber war ich beim zweiten Heimspiel von Hammarby, das nicht wesentlich schlechter als Gast Linköping war, aber dennoch 0:3 verlor. Weil man in der ersten Halbzeit nicht als Team spielte und weil der Gegner kalt seine Chancen ausnutzte. Und weil man in Sofia Lundgren die bessere Torhüterin hatte. Die Finnin Minna Meriluoto hatte einen schwarzen Tag und war an den beiden ersten Treffern nicht ganz schuldlos. So sehr sich die Mannschaft um Nazanin Vaseghpanah (Foto) auch bemühte, Linköping verteidigte meist geschickt und kompromisslos und hatte eine überragende Keeperin.

Stockholms dritter Club aus der Stadt Solna, AIK, gewann endlich seine ersten drei Punkte, aber mehr als ein Törchen von Annica Sjölund sprang bei Aufsteiger Piteå nicht heraus. Jungcoach Patrik Jidefalk wird's egal sein, drei Punkte sind drei Punkte.

In Spiel Nummer 6 verlor Aufsteiger Stattena im Olympia Park von Helsingborg auch sein zweites Heimspiel mit demselben Resultat. 0:7 gegen LdB Malmö FC, das gleich sieben Torschützinnen hatte. Dabei erzielte Aylin Yaren ihren ersten Treffer in der Damallsvenskan. Am Mittwoch (gestern) traf ich sie und die tschechische Klassespielerin Pavlina Scasna (auch mit einem Tor dabei) im Justus-Tranchell-Gymnasium in Landskrona, wo die Beiden Deutsch mit Schülern des Gymnasiums parlierten. Malmö und Linköping sind auf der Spur Richtung Tabellenspitze.

Dienstag, 7. April 2009

AIK gibt wichtigen Punkt ab


Gestern Abend sah ich schon das dritte Spiel der diesjährigen Serie am zweiten Spieltag. Die Stockholmer Clubs haben endlich mir und anderen zugehört und weitgehend vermieden, dass Spiele parallel angesetzt werden.


Zwei Verlierer des ersten Spieltags standen sich gegenüber. AIK und Stattena. Die Heimmannschaft klarer Favorit. Jungcoach Patrik Jidefalk musste auf Hanna Folkesson verzichten, die krank war, brachte und begann wieder mit Annica Sjölund als einzige Spitze und Louise Fors weit aufgerückt. Marianne Miettinen, die mit Stattena im Debüt im Olympia-Park in Helsingborg eine bittere 0:7-Heimpleite gegen Djurgården erlitten hatte, veränderte ihr Team auf zwei Positionen. In der Innenverteidigung Maria Westerlund, vergangenes Jahr Torschützenkönigin der zweiten Liga Süd und im Tor Göteborgs ehemalige Torhüterin Maria Edman.


AIK machte viel Druck in den ersten Minuten, liess dann aber deutlich nach, als man eben nicht das gewünschte schnelle Tor erzielen konnte. Stattena hämmerte die Bälle aus dem eigenen Strafraum und ging dann mit seiner ersten Chance in Führung: Carina Petterssons Freistoss aus knapp 16 Metern flog unhaltbar für Maja Åström ins rechte Eck.


In einer Phase abermaligen Drucks erzielte dann Anne Mäkinen den Ausgleich. Das wars.


AIK wird es schwer haben, um die Medaillen mitzuspielen, wie man sich das vorgenommen hat, das wird nach den beiden Spielen gegen Hammarby und Stattena deutlich. Patrik Jidefalk ist zu unerfahren, um dem Spiel durch Coaching eine Wende zu geben, er hat allerdings auch auf der Ersatzbank niemanden, der das Spiel herumreissen kann. Gestern brachte er Emma Lundh und Kimberly Gustafsson, keine von beiden ist das, was man Joker nennen würde.
Stattena hat eine ordentliche Defensivleistung gezeigt und den Punkt verdient mitgenommen. Allerdings muss man sich fragen, ob man so auch mal drei Punkte gewinnen kann. Das Team um Jessica Julin muss gegen die Mitkonkurrenten Piteå, Kristianstad, Sunnanå zeigen, dass es auch ein Spiel führen und entscheiden kann.
Im zweiten Montagsspiel schlug Örebro Sunnanå mit 1:0.
Auf dem Foto: Emelie Karlsson-Wedin (AIK) und Torfrau Maria Edman (Stattena).

Montag, 6. April 2009

Göteborg besiegt auch Meisterschaftsfavorit No, 2

Nach dem 2:1 daheim gegen Malmö liessen Kopparbergs/Göteborg am Sonntag auch in Linköping beim Vizemeister und Mitfavoriten Linköpings FC einen Sieg folgen. Johanna Almgrens Tor aus der 40. Minute hatte auch am Ende Bestand, auch nachdem Linköping auf dem Feld dominiert hatte. Die Abwehr mit dem Innenverteidigerpaar Stina Segerström & Jane Törnqvist dürfte in diesem Jahr nur schwer zu knacken sein, nachdem sie in der letzten Saison viel zu viele Gegentore hinnehmen musste.

60 Sekunden vom Punktgewinn - Hammarby verliert in Malmö in der Nachspielzeit

Dass Hammarby in dieser Saison viele der vermeintlich grösseren Clubs wird ärgern können, zeigte der 2-0 Sieg im Derby am vergangenen Mittwoch.

Am Sonntag setzte die Elf von Daniel Kalles-Pettersson ihren starken Trend fort - und verlor dennoch. Allerdings beim Meisterschaftstopfavoriten LdB Malmö FC - nur mit 1:2 und erst in der Nachspielzeit.

Frida Nordin machte beide Tore für Malmö, Hammarby glich zwischenzeitlich durch den ersten Treffer des finnischen Neuzugangs Leena Puranen aus.

Sonntag, 5. April 2009

Umeå ohne Marta und Östberg - ausgeschieden

Man hat darüber spekuliert, was der vierfache schwedische Meister in Folge, Umeå IK, noch wert ist ohne die mit Abstand weltbeste Spielerin Marta und ohne Frida Östberg, die den Verein ebenfalls Richtung USA verlassen hat.

Heute konnte man es deutlich sehen. Nach der 0:2 Niederlage im Hinspiel in Kazan gegen den russischen Meister Zvezda 2005, gab es heute am Gammliavallen in Umeå lediglich ein 2:2.

Zwar ging Umeå nach solidem Spiel und Hereingabe von Madelaine Edlund durch Hanna Ljungberg in Führung, aber geradezu zweitklassiges Defensivspiel und unglaubliche Leichtsinnigkeiten führten zum vorentscheidenden Ausgleich. So wollte nach einer Kette von Abspielfehlern ohne Folgen Torhüterin Ulla-Karin Rönnlund zu Emma Berglund passen, Rönnlund selber rechts neben ihrem Kasten, Zvezdas Apanastschenko ging dazwischen und schoss den Ball ins leere Tor.

Unverständlich auch, dass Coach Sankala dem lockeren Treiben in der Abwehr kein Ende bereitet hatte. In der Pause sagte er lediglich, seine Mannschaft wolle sich nun mal aus jeder Situation herausspielen - wenn man nicht im eigenen Tor steht, ist das im Halbfinale eines Europapokals gleichbedeutend mit Selbstmord...

Nun musste Umeå dreimal treffen. Und traf dann auch nach einer schönen Hereingabe der eingewechselten Emelie Konradsson machte Madde Edlung das 2:1, aber zu keiner Zeit hatte man das Gefühl, das Umeå eine Chance hätte. Und nach einem völlig unnötigen Foul von Anna Paulson gab es Freistoss für Zvezda und abermals Apanastschenko zerstörte alle Träume vom dritten Finale in Serie.

Umeå ohne Marta wird Schwierigkeiten haben, die Bronzemedaille in der schwedischen Liga zu gewinnen. Das wurde heute erschreckend klar. Irgendwo zwischen Platz 3-6 wird sich Sankalas Team am Ende befinden.

Duisburg heisst der Finalgegner der kompakten Russinnen und wenn man Umeås russisches Roulette in der Abwehr vermeidet, sollte der Europapokal 2009 in Deutschland bleiben. 2008 Frankfurt - 2009 Duisburg. Am Gammliavallen gehen jedoch die Lichter aus.

Samstag, 4. April 2009

Djurgården - Piteå 4:0


Nach dem hohen Auswärtssieg bei Aufsteiger Stattena gewann Djurgården am Samstag auch das zweite Saisonspiel gegen den anderen Aufsteiger Piteå aus dem hohen Norden ungefährdet mit 4:0.

Das Spiel hatte leider eher die Intensität eines Vorbereitungsspiels. Piteå brachte fast gar nichts nach vorne, Djurgården kontrollierte die Begegnung über weite Strecken, aber sehenswert war das nicht unbedingt.

Zwei Verletzungen sind das, was man leider in Erinnerung behalten wird. Sowohl Linda Sällström wie auch Rebecca Johnsson mussten beim Gastgeber schon in der ersten Hälfte aussteigen. Rebecca nach einem üblen Ellbogencheck der 18-Jährigen Lina Blomkvist, die für die Attacke rot hätte sehen müssen.

Tore: zweimal Victoria Svensson, Therese Brogårde und Linda Fagerström. Auch wenn Brogårdes 1:0 aus abseitsverdächtiger Position erzielt wurde, entschieden wurde das Match durch den Doppelschlag von Fagerström und Sversson, die im Laufe von 60 Sekunden das 3:0 un 4:0 markierten.

Djurgården spielte ausnahmsweise auf Östermalms IP, weil der Naturrasen von Kristineberg noch nicht bespielbar war und der gewünschte Kunstrasen von Stadshagen nicht bespielt werden durfte, weil die Zsuchauerränge nicht den Anforderungen des Schwedischen Fussballverbands genügten.

Das nächste Heimspiel gegen Meister Umeå wird wohl wieder in Kristineberg stattfinden. Auf dem Foto die Kapitänin von Djurgården und der schwedischen Nationalmannschaft Victoria Svensson und Trainer Anders Johansson auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Donnerstag, 2. April 2009

Erster Spieltag komplett


Mit drei Mittwochspielen und einer Donnerstagpartie wurde der erste Spieltag der Damallsvenskan komplettiert.

Selber war ich natürlich am Kanalplan auf Södermalm, wo das Lokalderby zwischen Hammarby und AIK stattfand. Über 1300 Zuschauer sahen die Saisonpremiere, die mit einem vor allem in der spielerischen Überlegenheit überraschend sicheren 2-0 von Hammarby endete.

Das erklärte Ziel der Grünweissen, den achten Platz des Vorhares zu verbessern, hatten viele Experten mit ihren Tipps angezweifelt und Hammarby just wieder auf den achten Platz getippt. Selber hatte Pressesprecher Mats Franzén die Devise: "Fünfter Platz und fünf Spielerinnen zur EM." formuliert.

Hammarby begann das Spiel gegen den vermeintlich stärkeren Gegner mit grossem Selbstbewusstsein und Aggressivität in den Zweikämpfen. Drei Spitzen hatte Trainer Daniel Kalles-Pettersson nominiert, im heutigen Fussball leider oft eine Seltenheit. Die beiden Neuzugänge Leena Puranen rechts und Johanna Andersson in der Mitte und Altstar Kicki Bengtsson auf der linken Seite.

Schnell kaufte die Viererkette mit Annica Svensson, Elin Sölveskog, Karin Lissel und Anna Lindblom den Gegnerinnen den Schneid ab, zwang sie zu leichten Fehlern. Lena Andersson und Karin Lissel hatten die ersten Chancen, die grösste dann zunächst Kicki Bengtsson, die einen Elfmeter zu leicht schoss und Maja Åström hatte keine Probleme zu parieren.

Aber nach brillanter Vorarbeit von Leena Puranen köpfte dann Johanna Andersson kurz vor der Halbzeit das längst verdiente Führungstor.

Würde der erst 22-Jährige Trainer AIK:s Patrik Jidefalk nun die notwendigen Änderungen vornehmen können und sein Team gestärkt aus der Pause schicken können? AIK steigerte sich, aber Torchancen sprangen dabei nicht heraus. Louise Fors wurde gleich immer von 2-3 Gegnerinnen umlagert, die die meisten Schussversuche der hochtalentierten Ex-Hammarbyspielerin im Keim erstickten. Und in den letzten 15 Minuten hatte Hammarby wieder seine Chancen. In der Schlussminute bereitete abermals Leena Puranen dann die Entscheidung vor und die eingewechselte Lisa Björkvik konnte ungehindert einschiessen.

Glänzende Stimmung bei Daniel Kalles-Pettersson und Assistenztrainerin Annelie Norén. Unter den Zuschauern Nationalcoach Thomas Dennerby, Ex-Hamamrbytrainer En Perlskog und Anders Bengtsson. Beim Rausgehen gratulierte ich Anna Lindblom zu einer exzellenten Leistung. "Schreib das dann bitte auch," sagte Anna. Ws hiermit getan ist. Die 1989 geborene Rechtsverteidigerin wird sich kurz über lang einen Stammplatz in der Nationalelf erspielen. Hammarby hat gute Chancen den achten Platz zu verbessern.

Katastrophal verlief der Saisonstart für Aufsteiger Stattena. Hatte Djurgården vergangenes Jahr noch seinen Saisonauftakt bei einem Aufsteiger (Kristianstad) verloren, kam man dieses Jahr in Helsingborg gegen Stattena zu einem 7:0 Kantersieg. Victoria Svensson (2), Alexandra Höglund (2), Marijke Callebaut, Malin Engdahl und Sara Thunebro erzielten die Tore für den ersten Tabellenführer der Serie.

Grösste Zuschauerkulisse bei Aufsteiger Nummer 2 Piteå im hohen Norden. 2200 zuschauer konnten dort den 3:0-Sieg der Aufsteiger gegen Kristianstad bejubeln. Herausragend dabei die von Umeå gekommene Norwegerin June Pedersen, die zwei Treffer selbst erzielte und den dritten vorbereitete.

Ebenfalls im hohen Norden, in Sunnanå bei Skellefteå verlor der Gastgeber seinen Auftakt mit 0:3 gegen Vizemeister Linköping.

Am Samstag geht es weiter mit Djurgården gege Piteå. Das Spiel findet nicht in der gewohnten Arena Kristinebergs IP statt. Der Naturrasen ist noch nicht bespielbar. Stattdessen muss man auf das Kunstgras von Östermalms IP ausweichen. Am Sonntag dann Hammarby in Malmö und am Montag kann sich AIK gegen Aufsteiger Stattena daheim rehabilitieren.

Die noch wenig aussagekräftige Tabelle:

1. Djurgården 7:0 3
2. Linköping 3:0 3
Piteå 3:0 3
4. Hammarby 2:0 3
Umeå IK 2:0 3
6. Kopparbergs/Göteborg 2;1 3