Sonntag, 26. April 2009

Kosse, Naza und Danni



In Dagens Nyheter lese ich einen Artikel über Linköpings Kosovare Asllani. Die 19-Jährige, die für Linköpings FC spielt ist die erste Spielerin mit Migrationshintergrund, die es geschafft haben dürfte, zum Stamm der schwedischen Frauennationalmannschaft zu gehören. Der schwedische Fussballverband macht sich Gedanken darüber, wie man es schaffen kann, dass mehr Mädchen mit "Einwandererhintergrund" den Sprung in die Elite schaffen.

Ausser ihr schaffte vergangenes Jahr auch Nazanin Vaseghpanah (Foto, Hammarby) es, immerhin für ein A-Länderspiel nominiert zu werden. Dass ihre Einwechslung gegen Irland ausgerechnet im schlechtesten Spiel der Nationalelf 2008 geschah, sollte ihr nicht zur Last gelegt werden. Aber "Naza" ist erst einmal nicht wieder eingeladen worden in den Kreis um Thoma Dennerby und Lillie Persson. Aber immerhin spielt sie in diesen Tagen mit der D21/23 gegen Dänemark.

Aber wie sieht es im Allgemeinen wirklich aus?

Ein Blick in die aktuellen Kader der Vereine der Damallsvenskan ist in der Tat ernüchternd.

Hammarby hat neben Vaseghpanah noch Daniella Chamoun, technisch gesehen wohl das grösste Talent der Liga, die nach einem Kreuzbandriss im Mai 2008 noch immer nicht ganz einsatzbereit ist, aber wohl bald wieder auflaufen dürfte. Ebenfalls bei Hammarby spielt Hodan Siid-Ahmed im Mittelfeld. Andrea Comaneci gehört zum Kader.

Mit diesen vier Spielerinnen stellt Hammarby die Ausnahme unter den Clubs der ersten Liga dar.

Kristianstad hat die Abwehrspielerin Dafina Memedov, Malmö Nera Smajic, die immerhin 3 x U 21 gespielt hat. Insgesamt sind das sieben Spielerinnen in den zwölf Vereinen der Elite.

Dagegen notieren wir 2009 insgesamt 45 ausländische Spielerinnen. Dabei sind die Finninnen mit 13 Aktiven vor den Isländerinnen mit 9 Spielerinnen dominierend. Vier Däninnen, drei Brasilianerinnen, jeweils zwei Spielerinnen aus Nigeria, den USA, Kanada, stehen zu Buche. Und jeweils eine Frau aus Belgien, Deutschland, Tschechien, Holland, Türkei (Deutschland, Aylin Yaren spielt aber für die Turkei), Norwegen, Australien, Trinididad/Tobago, Japan und der Schweiz.

Mehr Mädchen mit Migrationshintergrund zum Fussball auf höchstem Niveau zu bringen ist aufgrund kultureller Gegebenheiten ungleich schwieriger als bei Jungen. Auch hier hat der Frauenfussball eine immense Aufgabe zu leisten. Schaut man in die Geschichte des Frauenfussballs, so hat es jedoch immer wieder schier unüberwindliche Hürden gegeben, die man doch gemeistert hat. Mit Vorbildern wie Kosovare Asllani und Nazanin Vaseghpanah ist ein erster Schritt bereits getan.

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