Freitag, 31. Juli 2009

Halbfinale ausgelost

Kurz nach dem Abschluss der Viertelfinals im schwedischen Pokal wurden nun die Begegnungen fürs Halbfinale ausgelost.

Am 13. September spielen Umeå IK - KIF Örebro sowie Djurgården - Linköpings FC.

In Schweden hat ein Team im Pokalfinale Heimrecht. Wer das ist, wird immer mit dem Halbfinale ausgelost.

So wurde entschieden, dass das Finale beim Sieger der ersten Partie stattfindet, also entweder in Umeå oder Örebro.

4 x Hammarby in U23

Am 12. August spielt die schwedische U23-Nationalmannschaft in Olten gegen die Schweiz. Trainerin Malin Andersson gab nun das Aufgebot bekannt. Auch wenn Hammarby im Juli nur verlor und dabei kein einziges Tor erzielen konnte, kann sich der Verein nun darüber freuen, dass vier seiner Spielerinnen in der ältesten Nachwuchsnationalmannschaft stehen: Karin Lissel, Anna Lindblom, Lena Andersson und Nazanin Vaseghpanah sind in der Schweiz dabei.

Das komplette Aufgebot der U23:

Tor: Maria Cederholm (Linköping), Stephanie Örnström (Malmö)
Abwehr: Emma Berglund (Umeå), Maja Krantz (Linköping), Malin Levenstad (Malmö), Karin Lissel (Hammarby), Emma Wilhelmsson (Malmö), Alexandra Nilsson (Sunnanå), Emelie Ölander (AIK)
Mittelfeld und Angriff: Lena Andersson (Hammarby), Hanna Folkesson (AIK), Linda Fransson (Sunnanå), Josefin Johansson (Sunnanå), Petra Larsson (Linköping), Anna Lindblom (Hammarby), Susanne Moberg (Kristianstad), Sofie Persson (Kristianstad), Nazanin Vaseghpanah (Hammarby).

Isländerinnen bleiben

Über die in Schweden bei manchen Clubs gängigen Künstlerverträge für ausländische Spielerinnen haben wir hier schon berichtet.

So verlassen wohl die beiden dänischen Nationalspielerinnen Cathrine Paske Sörensen und Julie Rykdahl Bukh nun Linköpings FC.

In Örebro geht zwar Trainer Richard Holmlund - aber schon vor einigen Tagen gab der Verein auf seiner Homepage bekannt, dass die beiden Isländerinnen Olina Vidarsdottir und Edda Gardarsdottir jetzt nicht nur bis zum Ende der Saison bleiben können, sondern sogar Verträge bis 2011 unterschrieben haben.

Richard Holmlund verlässt KIF Örebro

Trainer Richard Holmlund verlässt den Tabellenfünften der Damallsvenskan KIF Örebro schon in zwei Wochen und begibt sich ins Urlaubsparadies Seychellen. Dort übernimmt Holmlund die A-Nationalmannschaft der Herren und auch deren U21.

Holmlund und Örebro war eine Erfolgsgeschichte. Der frühere Umeå-Trainer hatte das team übernommen, als Pia Sundhage zunächst Co-Trainerin der chinesischen Nationalmannschaft wurde und dann später die USA hauptverantwortlich übernahm.

Erst seit 2003 spielt KIF Örebro in der Damallsvenskan und hat in dieser Saison mit bislang 32 Punkten schon ohne die sechs ausstehenden Partien das beste Punkteergebnis eingefahren. Mit einer Spielweise, die bei den anderen Teams nicht unbedingt populär ist - solide Abwehr und lange Bälle nach vorn, aber Richard Holmlund hatte seine Spielerinnen darauf getrimmt, das Mögliche zu leisten und nicht das Unmögliche zu versuchen. Wie weit man damit kommen kann, zeigte zuletzt Otto Rehhagel, als er mit der griechischen Nationalmannschaft 2004 Europameister wurde.

Holmlund: "Ich verlasse Örebro mit zwiespältigen Gefühlen. Es wäre interessant gewesen, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen und zu sehen, wie weit wir damit kommen könnten. Gleichzeitig habe ich ein gutes und interessantes Angebot in einer ungewöhnlichen Umgebung bekommen. Das konnte ich einfach nicht ablehnen. Ich habe mich bei KIF sehr wohlgefühlt und auch in der Stadt Örebro und hatte sehr kompetente Kollegen in Bernhard Nilsson und Kassem Amim. Es ist nicht auszuschließen, dass ich hierhin als Trainer zurückkomme. Es schmerzt, all diese hervorragenden Leistungssportlerinnen zu verlassen."

Richard Holmlund hat einen 2-Jahresvertrag auf den Seychellen und sein bisheriger Assistent Bernhard Nilsson wird KIF Örebro mindestens bis zum Ende der Saison coachen.

Die meisten Spielerinnen bekamen die Information erst beim letzten Training am Mittwoch. "Das ist wie ein Schlag ins Gesicht, aber wir gönnen ihm das," sagte Nationaltorhüterin Kristin Hammarström. Einige Spielerinnen vergossen Tränen. "Sehr schade. Er hat viel Gutes für uns geleistet. Aber ich kann ihn verstehen," sagte Maria Nordbrant der Lokalzeitung Nerikes Allehanda.

Sara Larsson wieder in Linköping nach EM

Schon jetzt hat der Tabellenzweite Linköpings FC die beste Abwehr der Damallsvenskan. Nach der bevorstehenden Europameisterschaft, wenn es im September wieder auf den heimischen Plätzen losgeht, ist das Bollwerk noch stärker.

Denn dann kommt die 30-Jährige Nationalspielerin Sara Larsson vom WPS-Zweiten St. Louis zurück nach Linköping und steht in den restlichen sechs Begegnungen zur Verfügung.

Mal gespannt, wie sich die Viererkette dann formiert. Letzte Saison war Larsson gemeinsam mit Charlotte Rohlin in der Innenverteidigung. Jetzt steht da die Nigerianerin Faith Ikidi neben Rohlin und nicht wenige halten Ikidi für die beste Abwehrspielerin der ganzen Liga.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Umeå gewinnt zweites Spiel in Göteborg

Umeå IK komplettiert die Vierergruppe im Halbfinale des schwedischen Pokals. Nachdem man am Montag noch 0:1 in der Meisterschaft gegen Kopparbergs Göteborg verloren hatte gewann man heute Abend am gleichen Ort mit 1:0. Die Brasilianerin Elaine stocherte den Ball nach einer Ecke ins Tor von Hedvig Lindahl.

Der schwedische Meister war nach dem Montagspiel gleich in Göteborg geblieben, um nicht zweimal anreisen zu müssen. Beide Teams traten ersatzgeschwächt an, UIK ohne Hanna Ljungberg und Anna Paulson, bei Göteborg fehlten mit Stina Segerström und Jane Törnqvist beide reguläre Innenverteidigerinnen, Linnéa Liljegärd wurde schon nach 20 Minuten leicht verletzt ausgewechselt.

Debüt mit 11:0

Sein erstes Spiel im Women's Cup in der Vereinsgeschichte gewann Schwedens Vizemeister Linköpings FC am Abend mit 11:0 gegen den moldawischen Meister Roma Calfa. Dabei erzielte Ida Brännström gleich fünf Tore. Der Rest ging auf das Konto von Marie-Louise Skålberg, Jessy Sharro, Caroline Seger (Elfmeter), Maja Krantz, Kosovare Asllani und Maria I Karlsson.

Ebenfalls in der Qualigruppe, die in Linköping ausgetragen wird: Glentoran Belfast und der rumänische Meister Clajuna. Letztere gewannen die Partie gegen die Nordirinnen mit 1:0.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Hammarby verliert wieder 0:1 - Pokalaus in Örebro

Die Serie der knappen Niederlagen für Hammarby reisst nicht ab. Vor wenigen Minuten verlor man nun auch das Pokalviertelfinale bei KIF Örebro mit 0:1. Das goldene Tor erzielte Maria Nordbrandt in der 76. Minute.

Jetzt ist erst mal Urlaub angesagt, bevor dann der letzte Teil der Meisterschaftsserie mit zwei Heimspielen gegen Kopparbergs Göteborg und Umeå IK Ende September beginnt.

Morgen treffen die beiden letztgenannten Clubs zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen in Göteborg im letzten Pokalspiel dieser Runde aufeinander.

Bislang für das Halbfinale qualifiziert: Linköpings FC, Djurgården, KIF Örebro.

Dienstag, 28. Juli 2009

Madelaine Edlund

wäre dabei gewesen, aber sie hat vergangene Woche schon aus persönlichen Gründen abgesagt. Schade, aber verständlich.

Wenn ich mein Aufgebot mit dem Dennerbys vergleiche, dann sind wir eigentlich nur in der Torhüterfrage uneins. Sofia Lundgren ist die beste Torfrau der Liga und es ist grotesk, dass sie nicht dabei ist, aber da spielen wahrscheinlich andere persönliche Gründe eine Rolle.

Anna Lindblom hat diese Saison nicht so stark gespielt wie 2008. Nazanin Vaseghpanahs Rolle im offensiven Mittelfeld oder in der Spitze hat starke Konkurrentinnen. Karin Lissel war nur als letzter Ersatz nachnominiert gegen China und Finnland. Gegen Finnland leistete sie sich einen Fehler, der zum 1:2 durch Linda Sällström führte. Ob es das war?

Abwehrspielerinnen von hoher Klasse gibt es in Hülle und Fülle in Schweden - kein Wunder, schwedischer Fussball setzt auch bei den Frauen erst einmal auf eine starke Defensive. Das ist urschwedisch.

Das Durchschnittsalter des Kaders liegt bei 25,5 Jahren und mit Ulla-Karin Rönnlund, Sara Larsson, Sara Thunebro, Therese Sjögran und Victoria Sandell Svensson sind noch fünf Spielerinnen dabei, die über 30 Jahre alt sind. Eine gute Mischung.

Deutschland ist mit 25,1 Jahren etwas jünger. 30 oder älter sind hier Nadine Angerer, Sonja Fuss, Ariane Hingst, Kerstin Stegemann, Inka Grings und Birgit Prinz (und alsbald auch Kerstin Garefrekes).

Morgen spielt Deutschland gegen Japan und dann wird auch Silvia Neid ihre 22 Spielerinnen benenne. Da ist es etwas weniger spannend als in Schweden, denn Neid hatte schon vor einiger Zeit 26 Spielerinnen ausgesucht, aus denen die 22 kommen werden.

Linnéa Liljegärd

Tja, wieder mal ne Wette verloren. Bei SvFF hat man den Fehler bemerkt und das Aufgebot aktualisiert und da steht jetzt Linnéa Liljegärd als fünfte Angreiferin. Damit haben wir immerhin doch 16 Übereinstimmungen.... Wäre auch komisch gewesen, wenn Dennerby die Goalgetterin der Liga und die mehrfache Torschützin beim Nordic Cup der D 21/23 nicht noch mitgenommen hätte, wenn auch wohl nur als Joker.

22?

Catch 22? 21 Namen hat das Aufgebot von Thomas Dennerby für Finnland und die Women's Euro 2009. Aber wer ist wohl Nummer 22. Laut UEFA (hab's gerade nochmal sicherheitshalber in den offiziellen Regeln gecheckt), darf jedes Team 22 Spielerinnen mitnehmen.

Natürlich darf man auch weniger mitnehmen, aber ich glaube nicht an eine Sparmaßnahme in Zeiten der Finanzkrise, auch wenn sich hier sicherlich ein paar Tausend Euro sparen ließen, sondern eher an ein Versehen.

Wetten, dass es Johanna Almgren ist?

Keine Überraschungen bei Dennerby

Thomas Dennerby ist ein Strahlemann. Und 2009 hat er bislang allen Grund dazu. Ungeschlagen. Siege gegen Deutschland, USA, Brasilien. Vor der Tür steht eine EM mit hohen Erwartungshaltungen im Königreich.

Heute Nachmittag nun gaben Dennerby und seine Assistentin Lillie Persson ihr 21-köpfiges Aufgebot für die EM in Finnland bekannt.

Zu den von mir gestern genannten Namen gibt es nicht fünf sondern sechs Abweichungen.

Dabei sind:

Tor: Ulla-Karin Rönnlund (Umeå IK)

Abwehr: Sara Larsson (St. Louis Athletics), Lina Nilsson (LdB Malmö FC)

Mittelfeld & Angriff: Nilla Fischer (LdB Malmö FC), Louise Fors (AIK), Sara Lindén (Göteborgs FC).

Nicht dabei: Sofia Lundgren, Karin Lissel, Madelaine Edlund, Nazanin Vaseghpanah, Nera Smajic, Anna Lindblom und Linnéa Liljegärd.


Kommentar: Dass Dennerby sich für Sara Lindén anstelle ihrer Mannschaftskameradin Linnéa Liljegärd entschieden hat, überrascht schon. Es hatte sich abgezeichnet, aber nicht Lindén, sondern Liljegärd führt die Torjägerinneliste der Damallsvenskan mit nunmehr 16 Treffern an und hat gestern gezeigt, dass meine Bedenken, sie treffe vor allem gegen schwächere Teams, falsch waren. Vor den Augen Dennerbys schoss Liljegärd das Tor, das die schwedische Meisterschaft wieder spannend macht.

Sofia Lundgren ist Schwedens beste Torfrau. Aber sie ist nicht einmal Reserve. Ulla-Karin Rönnlunds kapitaler Fehler gegen Zvezda warf Umeå aus dem Halbfinale des Women's Cup. Lundgren sagte in einem Interview mit der Homepage von Linköpings FC, dass sie nicht mehr an die Natio denke. Sie konzentriere sich voll auf den Verein, weil sie einfach nicht wisse, was sie machen muss, um dabei zu sein bei Thomas Dennerby. Vielleicht solltest du ein paar Zentimeter wachsen, flachste der Reporter.

Für Karin Lissel aus Hammarby muss das etwas enttäuschend sein. Sicher, sie war nur nachnominiert worden für ihre ersten A-Länderspiele gegen China und Finnland, als Stina Segerström wegen Verletzung ausfiel, aber sie hatte eine durchaus gute Figur gemacht.

Bessere Karten (weil einen Lattentreffer gegen China?) hatte da Malmös Lina Nilsson. Hier halte ich jedoch die andere Außenverteidigerin Nera Smajic für stabiler.

In der Liste stehen nur 21 statt 22 Namen und ich vermute mal, das ist ein Versehen und erwarte eigentlich noch, dass Dennerby da Johanna Almgren mitnehmen wird.

Enttäuschend auch, dass Madelaine Edlund keine Chance bekommt, sie hat bei Umeå eine sehr gute Saison gespielt und ist mindestens ein sehr effektiver Joker.

Bei einigen ist es die Treue. Nilla Fischer hat alles andere als überragt, aber sie ist gesetzt, egal wie sie im Verein spielt.

Louise Fors war auch lange nicht so gut wie im Vorjahr, auch wenn sie eindeutig steigende Form hat. Bei ihr hat sich vor allem psychologisch einiges getan. Lange in dieser Saison zeigte sie ähnliches Verhalten wie 2007 als sie noch bei Hammarby spielte und nach misslungenen Aktionen die Schultern nach unten hängen ließ. Vergangenes Jahr unter Benny Persson gab es das nicht. Fors ist aber besser geworden und eine klare Zukunftsinvestition.

Aber ein Aufgebot nominieren ist ein sehr konservativer Akt. Man wagt kaum etwas Neues so kurz vor dem Turnier, da nützten Liljegärd etwa auch ihre Treffer für die D 21/23 nichts.

Vaseghpanah ist wahrscheinlich zu unschwedisch. Dabei ist sie neben Fors und Asllani eine technisch hoch begabte Spielerin.

Nun drücken wir mal die Daumen. Und wenn Schweden nicht Europameister wird, dann kann ich eben behaupten, dass meine Auswahl da besser abgeschnitten hätte...

Alles wieder offen - Umeå patzt in Göteborg

Anna Paulson krank und Johanna Rasmussen auf der Bank - Umeå begann das Auswärtsspiel bei Kopparbergs / Göteborg in einer veränderten Formation, in der die Japanerin Mami Yamaguchi Rasmussens Linksaussenpositition übernahm.

Ich konnte das Spiel nur via Livescore des schwedischen Fussballverbands verfolgen. Demnach gehörte die erste halbe Stunde den Gästen, in der Viertelstunde vor der Pause wurde Göteborg jedoch stärker und erzielte zum günstigsten Zeitpunkt, nämlich quasi direkt vor dem Halbzeitpfiff das 1:0 durch - Linnéa Liljegärd. Der 16. Treffer und das heute im direkten Duell mit Verfolgerin Ramona Bachmann, die auch im zweiten Spiel nacheinander nicht traf und nun zwei Tore hinter Liljegärd liegt.

Das Ergebnis blieb bestehen trotz Einwechslung von Rasmussen und U19-EM-Goalgetterin Sofia Jakobsson.

Damit hat Göteborg die Meisterschaft wieder spannend gemacht und der Vorsprung, der nach dem 14. Spieltag noch sieben Punkte betrug, ist nun auf zwei zusammengeschmolzen. Und Verfolger Linköping hat am 31.10. um 14.00 Uhr Heimrecht im direkten Vergleich auf dem Folkungavallen...

Selbst Malmö kann wieder hoffen. Vier Punkte trennen den vor der Saison von Experten zum Topfavoriten erklärten Kosmetik-Club vom ersten Platz. Die Spiele der drei Teams untereinander werden spannend.

Gestern schoss Frida Nordin drei Tore beim 6:0 Malmös gegen Kristianstad. Ein falscher hattrick im Gegensatz zum richtigen von Kosovare Asllani am Sonntag. Malmö hat gegen Kristianstad, Piteå und Stattena in den sechs Spielen dieser Saison 37: 2 Tore geschossen und 18 Punkte geholt. Die Bilanz gegen die anderen acht Vereine ist wesentlich bescheidener: 16:12 Tore aus zehn Spielen und lediglich 16 Punkte.

Zwei Monate Pause macht die Damallsvenskan nun wegen der beginnenden Vorbereitungen auf die EM und des Turniers. Danach werden die Karten neu gemischt, denn diese zwei Monate sind eine lange Pause, die fast eine neue Mini-Saison mit der Hypothek der Resultate aus 16 lang zurückliegenden Partien ist.

Montag, 27. Juli 2009

24 Stunden vor dem Aufgebot - Mein Aufgebot

Morgen Nachmittag gibt Schwedens Coach Thomas Dennerby die Namen der 22 Spielerinnen bekannt, die er mit zur EM nach Finnland nimmt.

Hier dann erst mal mein Aufgebot für die EM 09:

Tor: Hedvig Lindahl (Göteborg), Sofia Lundgren (Linköping), Kristin Hammarström (Örebro)

Abwehr: Anna Paulson (Umeå), Sara Thunebro (Djurgården), Charlotte Rohlin (Linköping), Linda Sembrant (AIK), Karin Lissel (Hammarby), Stina Segerström (Göteborg), Anna Lindblom (Hammarby). Nera Smajic (Malmö)

Mittelfeld: Therese Sjögran (Malmö), Caroline Seger (Linköping), Lisa Dahlkvist (Umeå), Victoria Sandell Svensson (Djurgården), Linda Forsberg (Malmö), Nazanin Vaseghpanah (Hammarby)

Angriff: Lotta Schelin (Lyon), Madelaine Edlund (Umeå), Jessica Landström (Linköping), Kosovare Asllani (Linköping), Linnéa Liljegärd (Göteborg).

Auf mindestens fünf Positionen wird das Gespann Dennerby/Persson anderer Auffassung sein...

Sonntag, 26. Juli 2009

1-0 ist auch verloren - Hammarby wieder Verlierer

Das frühe Tor von Josefin Johansson in der 13. Minute besiegelte wohl den neunten Tabellenplatz für Hammarby in dieser Saison, in der man sich zu Recht mehr vorgenommen hatte.

Beim Spiel im hohen Norden fehlten Nazanin Vaseghpanah, Lena Andersson und Hodan Sid-Ahmed wegen Gelbsperren. Leena Puranen und Andrea Comaneci sind durch Kreuzbandrisse langzeitverletzt.

Mit dem letzten Aufgebot (mit Susan Varti und Linda Wedrell hatte man sogar zwei Spielerinnen aus dem Nachwuchsteam Bajen DFF mitgenommen), war wahrscheinlich nicht mehr drin. Schade.

Örebro schenkt Stattena sieben ein

Sieben ist eine magische Zahl. Für Stattena ist sie gewissermassen Alltag. Auch heute gab es wieder sieben - Gegentreffer. Beim 1:7 in Örebro erzielten Maria Nordbrant, Sanna Talonen, Edda Gardarsdottir, Ingrid Ericsson Jogsten, Emelia Erixon und zweimal Kim Ekebom die Tor für Örebro. Den Ehrentreffer machte Caroline Pettersson zum 1:5.

Zur Pause stand es zwar nur 1:0 für Örebro und das wird sicher wieder hier und da gesagt und bemerkt werden, aber ein Spiel dauert nun einmal 90 Minuten und alle Treffer zählen.

Schön, dass Emelia Erixon mal wieder spielte. Sie war gross im Kommen 2007 und hatte dann zwei Kreuzbandrisse innerhalb eines Jahres.

Viermal Asllani gegen Piteå

Die Aufsteiger Stattena und Piteå sowie der Zehnte Kristianstad waren schon für Linnéa Liljegärd die Grundlage ihrer 15 Treffer. Achtmal traf sie allein in den drei Spielen gegen die Schlusslichter.

Heute langte Kosovare Asllani viermal gegen den Vorletzten Piteå zu. Ein echter Hattrick innerhalb von fünf Minuten in der ersten Halbzeit. Dabei ist die Saison bisher nicht so gut gelaufen für Asllani, die nach eigener Aussage Frauenfussball langweilig findet. Dennoch dürfte sie am Dienstag eine von 22 Spielerinnen sein, die Nationalcoach Thomas Dennerby für die EM nominiert.

Den fünften Treffer markierte die andere Nationalstürmerin in Reihen von Linköping, Jessica Landström.

Piteå bleibt unten drin und wird da auch nicht mehr rauskommen. Linköoing festigte seinen zweiten Tabellenplatz und liegt jetzt mindestens 29 Stunden nur zwei Punkte hinter Titelverteidiger Umeå IK, das morgen ein schweres Auswärtsspiel bei Kopparbergs/Göteborg hat (auch wenn das Hinspiel 5:1 gewonnen wurde).

Sieben magische Minuten bei Sara Thunebros schwedischem Abschiedsspiel


Es war ein Match mit mehreren Besonderheiten. Als ich das Gelände von Skytteholms IP betrat, leuchtete mir der neue Kunstrasen in perfekt sattem Grün entgegen. Man hat die Aussenlinie zur Haupttribüne hin etwas verschoben. Früher hockten und sassen wir Fotografen dicht an der Bande mit der Gefahr beim einen oder anderen Duell an der Seitenauslinie mit ins Spiel zu geraten.

Es war das letzte Spiel vor einer mehr als zweimonatigen Pause, die man nun wegen der herannahenden Women's Euro 09 in Finnland einlegt.

Es war das letzte Spiel der 30-Jährigen Aussenverteidigerin Sara Thunebro für Djurgården damfotboll. Fast zehn Jahre hat sie zusammengerechnet für den Verein gespielt, ist zweimal schwedische Meisterin geworden und vor allem hat sie sich hier zu einer der derzeit besten Aussenverteidigerinnen der Welt etabliert. Und nicht nur das. Sara Thunebro ist ein Aushängeschild für den Frauenfussball und deswegen kann man in Frankfurt, ihrer nächsten Clubadresse, genauso jubeln, dass sie dort zwei Jahre spielen wird wie man hierzulande die Nummer 5 Djurgårdens mit ihrem Markenzeichen, dem breiten weissen Stirnband, vermissen wird.

Auch gestern war Sara, oder Thunis, wie sie von ihren Mannschaftskameradinnen genannt wird, eine der tonangebenden Spielerinnen.

Zunächst bemühte sich AIK das Heft in die Hand zu nehmen, aber das dauerte nur wenige Minuten. Man kam nicht durch die gut stehende Viererkette, die Anders Johansson ummöblieren musste, da Amme Norlin wegen einer Verletzung nicht dabei war. Malin Engdahl spielte auf ihrer Position in der Innenverteidigung, die junge Freja Hellenberg kam als Aussenverteidigerin ins Team.

Wo Sara Thunebro in den letzten Wochen im linken Mittelfeld spielte. Sie bestätigte mir vorgestern, dass Johansson sie ins Mittelfeld platziert hat, weil er schon für die Zeit nach ihr die Abwehr einspielen will. Aus meiner Sicht ist Thunebro jedoch als Mittelfeldspielerin ebenso gut wie als Verteidigerin, wo sie von jeher eine wichtige Rolle in der Offensive spielte.

Djurgårdens Angriffe wurden stärker, das Team wirkte entschlossener und eingespielter, hatte Chancen, auch durch Thunebro die mehrfach auf der linken Seite durchbrach und dann (ich sass direkt an der Aussenlinie) zweimal für mich unbegreiflich statt zu schiessen, den Pass in die Mitte wählte, Linda Sällström suchte, die aber von Frida Höglund zunächst am Tor gehindert werden konnte.

Dann die sieben Minuten, die man selten in einem Fussballspiel erlebt und die geradezu nach Klassenunterschied rochen. In der 27. Minute findet Linda Fagerström Kapitänin Victoria Svensson, die auch mit 32 Jahren weiterhin die torgefährlichste Spielerin ihres Teams ist. "Vickan" spitzelte den Ball ins Netz. Eine verdiente Führung.

In der 31. Minute abermals Pass von Fagerström zu Svensson, die dieses Mal aus knapp 20 Metern abzieht und wieder trifft - 2:0.

60 Sekunden später kommt eine Flanke von rechts von der neuen Freja Hellenberg in den Strafraum und Marijke "Coco" Callebaut (siehe Porträt in diesem Blog) drückt den Ball zum 3:0 ins Netz - ihr siebter Saisontreffer.

Und dann ist auch Sällis dran. Sie bekommt eine exakte Vorlage und zeigt, dass sie neben ihrer Schnelligkeit eine weitere Topqualität erhalten hat, die sie zumindest dann und wann aufblitzen lässt - den perfekten Treffer, sie nimmt das Ding volley und es steht unglaublicherweise 4:0 nach nur 34 Minuten.

AIK atomisiert innerhalb von 420 Sekunden. Patrik Jidefalk, der junge Trainer des Gastgebers, wechselt nun Kimerbly Gustafsson ein, die seit Wochen eine steigende Formkurve hat, den Sprung von der zweiten Liga (Bollstanäs) in die erste endlich vollzogen hat. In der zweiten Halbzeit sollte das eine Rolle spielen.

In der Kabine, so sagte Jidefalk nach dem Spiel, sei er nicht laut geworden, das hätte auch nichts gebracht in der Situation. Er habe seine Spielerinnen nur eine Frage gestellt: "Wenn Djurgården es schafft, gegen uns vier Tore in sieben Minuten zu machen, glaubt ihr dann, dass wir gegen die vier Tore in 45 Minuten machen können?"

Djurgården war in der zweiten Hälfte natürlich verhaltener und liess AIK unverständlicherweise ins Spiel kommen und sich das Heft aus der Hand nehmen. Nun spielte man in Reihen der Schwarzgelben endlich auf die Flügel und verunsicherte die Abwehr Djurgårdens. Gustafsson machte das 1:4 in der 49. Minute, ihr erster Treffer in der höchsten Liga.

AIK drängte nun, war spielbestimmend und damit kann Johansson bei aller Freude nicht zufrieden sein. 2:4 in der 70. Minute durch Hanna Folkesson, die zweite junge Spielerin bei AIK, die seit Wochen in Hochform ist. Was man nicht vom Rest der Mannschaft behaupten konnte.

Es gab Chancen zum Anschlusstreffer und mehrfach rettete Islands Nationaltorfrau Gudbjörg Gunnarsdottir. In der letzten Viertelstunde war das Spiel mehr ausgeglichen und Djurgården schaukelte den verdienten Sieg nach Hause, aber für meinen Geschmack war AIK manchmal zu nah am 3:4 und dann hätte das Spiel noch kippen können. Das ändert aber nichts daran, dass Djurgården sich in den ersten 45 Minuten wie ein absolutes Topteam präsentierte.

So aber sind die Verhältnisse klar. Djurgården vorübergehend auf Platz 5, neun Punkte vor AIK, dessen Saison schon vor der Partie verkorkst war.

Für viele Spielerinnen nun eine lange Pause, für einige andere beginnt nun (nach der Nominierung am Dienstag) die Vorbereitung auf die EM in Finnland.

Foto: Sara Thunebro wählt hier den Pass in die Mitte anstatt zu schiessen... Mehr Fotos auf http://www.flickr.com/photos/hagersten/sets/72157621826570602/.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Spielerinnen im Fokus: Madeleine Tegström (Hammarby)


Madeleine Tegström, oder "Madde" wie sie von ihren Mannschaftskameradinnen genannt wird, ist mit gerade 26 Jahren und drei Monaten die drittälteste Spielerin des Kaders von Hammarby DFF. Auf der Homepage des Vereins nannte sie vor der Saison als Ziel, einen Platz in der Startformation zu haben. Das hat sie nach nunmehr 16 Spieltagen locker erreicht.


Madeleine spielt im zentralen Mittelfeld und kam 2008 nach fünf Jahren bei Falköping nach Stockholm, der Arbeit und des Fußballs wegen.


Nach einem Training Ende Juni trafen wir uns in einem Stockholmer Café.

Du bist ausgebildete Orthopädie-Ingenieurin. Was macht man in diesem Beruf?

Wir stellen individuell angepasste Prothesen her, auch Einlagen. Eine Bekannte erzählte mir von diesem Beruf, ich fand es interessant und so studierte ich an der Gesundheitshochschule in Jönköping. Es ist ein interessanter Job, in dem man sowohl seinen Kopf wie auch seine Hände einsetzen muss.

Deine erste Saison bei Hammarby lief nicht so gut?

Nein, es ist immer schwierig, wenn man in ein neues Kollektiv kommt und sich an ein neues Spielsystem anpassen muss. Früher habe ich offensiver gespielt, als dass icd das letztes Jahr machen konnte. Aber jetzt bin ich besser ins Team integriert und habe mich auch besser durchgesetzt.

Warum läuft es zur Zeit so gut bei dir und hast du eine Ahnung,. wie viel du während eines Spiels läufst?

Ich kann offensiv spielen und häufiger in Angriffssituationen mitwirken. Ich habe keine Vorstellung davon, wie viel ich in einem Spiel laufe, eigentlich würde mich das wirklich mal interessieren. Es ist sicher nicht wenig.

Woher stammt das Selbstvertrauen, das du auf dem Feld ausstrahlst?

Ich weiß es nicht. Ich saß einige Spiele auf der Bank und dann dachte ich mir, dass ich unbedingt in die Startformation will, ich will spielen. Und dann gefällt mir, wie schon gesagt, diese offensive Rolle.

Gibt es etwas, dass du verbessern musst, z.B. mal öfter direkt aufs Tor schießen?

Daran arbeite ich. Das sitzt irgendwie im Kopf, das ich immer eine Mitspielerin suche, der ich einen Pass spielen kann, aber das verstehen die Gegenspielerinnen sehr schnell. Ich arbeite aber auch an meinem Kopfballspiel.

Hammarby hat nun ein paar Mal hintereinander knapp verloren. Wie schafft man das, dass man nicht den Kopf hängen lässt und weiter hart arbeitet?

Das ist hart, wirklich. Wir gehen jedes Spiel hinterher noch einmal durch. Es scheint, dass wir sehr nah dran sind, aber irgendwo fehlt da doch was, dass sich das auch in Toren auszahlt. Wir versuchen, das mitzunehmen, was positiv war und reden aber auch über das, was nicht gut lief.

Wie geht es dir persönlich nach einer Niederlage?

Vor dem Einschlafen liegt man noch wach und denkt an das Spiel. Das ist ganz schön heavy, man grübelt darüber nach, was wohl gewesen wäre, wenn man in bestimmten Situationen etwas anderes gemacht hätte.

Madeleine Tegström arbeitet ganztags als orthopädische Ingenieurin. Wenn man ihre beiden Rollen Beruf & Fußball zusammennimmt, kommt man leicht auf eine Woche, die weit mehr als 50 Stunden hat. Wenn sie dann mal frei hat, ist es besonders wichtig, dass sie sich ausruht. Und die wenigen freien Stunden dazu nutzt, mit ihrem Freund und ihrem Freundeskreis zusammen zu sein.

Bald haben wir vier Wochen frei mit eigenverantwortlichem Training. Da muss man dann einfach Sachen machen, zu denen man sonst nicht kommt, sagte Madeleine.

Immer wenn man zu Spielen oder zum Training von Hammarby am Kanalplan auf Södermalm kommt, hat man den Eindruck, dass dieses Kollektiv sich sehr gut versteht. ist das wirklich so?

Ja, wir haben einen tollen Gemeinschaftssinn und sind ein tolles Team. Mir geht es richtig gut hier.

Dass es ihr gut geht, sieht man in dieser Saison nicht zuletzt auf dem Spielfeld. Madeleine Tegström spielt nun, mit 26 Jahren, vielleicht besser denn je. Zwei Tage nach unserem Gespräch verlor das Team zwar wieder, mit 0:2 gegen KIF Örebro, aber Madde hatte die Torchance des Spiels für Hammarby, als sie aus 16 Metern endlich einmal nicht den Pass suchte, sondern abzog, aber Örebros Nationalspielerin im Tor, Kristin Hammarström, konnte den Ball zur Ecke abwehren.

Im offensiven Spiel Hammarbys ist Madeleine Tegström ein wichtiges Glied geworden und ich denke unwillkürlich an Sara Thunebro von Djurgården, die heute mit 30 eine der weltbesten Verteidigerinnen ist und bald zu Frankfurt wechselt. Gemeinsam haben beide einen relativ späten Karrierehöhepunkt. Hoffen wir, dass es für Madde Tegström weiter geht wie bisher und dass ihr Name auch bald in den Torprotokollen auftaucht, das könnte einen entscheidenden Schritt in ihrer Karriere bedeuten.
FOTO: Madeleine nach dem 2:0 Auswärtssieg im September 2008 bei Bälinge.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Schweden gewinnt 3:1 in Pori gegen Finnland

Ohne Fernsehbilder kann man da nicht viel schreiben. Schweden dominierte gegen den kommenden EM-Gastgeber in der ersten Halbzeit und führte durch Therese Sjögran und Jessica Landström (dieselben Torschützen wie gegen China am Sonntag in derselben Reihenfolge) verdient mit 2:0.

"Wir hatten einen schwachen Start, Schweden war in jeder Beziehung besser," sagte die bei AIK spielende Laura Kalmari Österberg.

In der zweiten Halbzeit waren die Finninnen wesentlich besser, mindestens genauso gut wie die Schwedinnen, behauptet die finnische Zeitung "Hufvudstadsbladet".

Knapp drei Minuten nach Wiederanpfiff verkürzte Linda Sällström auf 1:2. "Ich hatte meine verpasste Chance aus der ersten Halbzeit im Kopf, den Ball hätte ich reinmachen müssen. Wenn wir unsere Chancen ausgenutzt hätten, hätte das Spiel 3:3 geendet," sagte Sällström.

Finnland spielt sein erstes Spiel bei der EM in einem knappen Monat in Helsinki gegen Dänemark.

Schweden machte noch das 3:1 nach einer Ecke von Sara Thunebro durch Lyons Lotta Schelin. AIK:s Innenverteidigerin hat sich nun auch den anderen Fuss verstaucht. Gegen China konnte sie nicht dabei sein, heute spielte sie von Beginn an, aber nach acht Minuten war Schluss und für sie kam Hammarbys Karin Lissel.

Sofia Jakobsson schafft Wunderwende - Schweden im U19-Finale

Zwanzig Minuten nach Anpfiff kam ich nach Hause und zappte mich zur Live-Sendung von Eurosport 2, das sich heute bei parallel stattfindenden (?) Semifinals der U19-EM in Weissrussland für die Partie Frankreich - Schweden entschieden hatte.

Rechtzeitig genug, um den überraschenden Führungstreffer der Schwedinnen, durch die für Piteå spielende Emelie Löfgren mitzubekommen. Frankreich war die klar bessere Mannschaft und glich auch hochverdient aus und als eine Französin im Strafraum regelwidrig zu Boden gefällt wurde, gab es kurz vor der Paise einen völlig berechtigten Elfer, den die Schützin aber an den Aussenpfosten knallte.

Glück für Schweden, aber in der zweiten Halbzeit marschierten wieder nur die Französinnen. Gingen in Führung und vier Minuten vor Schluss spekulierten die beiden britischen Reporter auf das Finale England - Frankreich, England führte uneinholbar 3-0 gegen die Schweiz.

Ein langer Pass auf Sofia Jakobsson die alleine auf die Torhüterin zuläuft, die hat zuviel Respekt (Angst?) vor der Begegnung mit Jakobsson, springt im letzten Moment an Gegnerin und Ball vorbei (!) und die Spielerin von Umeå IK spitzelt den Ball ins leere Tor. Der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, aber so ist Fussball.

Er ist noch schlimmer. Manchmal.

Die notwendige Verlängerung war gerade mal 30 Sekunden alt, als abermals Sofia Jakobsson einen gut getimten Pass in die Tiefe bekam und dieses Mal lobbte sie den Ball über die Torhüterin. Schweden führte und übernahm fortan das Kommando. Die Luft war raus bei den Französinnen, spätestens als Tyresös Jennifer Egelryd nach einer Ecke das 4:2 köpfte. Als Jakobsson mit dem 5:2 den Hattrick (früher: drei Tore eines Spielers in einer Halbzeit aufeinanderfolgend....) perfekt machte.

Letztlich eine tolle kämpferische Leistung der Schwedinnen und inkl. Verlängerung dann auch ein verdientes Weiterkommen.

Finale England - Schweden. In der Vorrunde gewannen die jungen Damen von der Insel dieses Spiel mit 3:0. Jetzt werden die Karten neu gemischt.

Finnland - Schweden nicht im TV

Heute Abend um 18.30 Uhr Ortszeit spielen Finnland und Schweden ein Vorbereitungsspiel für die EM in Pori. Leider gibt es von diesem Match keine direkten Fernsehbilder und damit verpasst man eine gute Gelegenheit, eine größere Öffentlichkeit auch im eigenen Land auf die am 22.08. in Finnland beginnende Meisterschaft aufmerksam zu machen. Schade...

Montag, 20. Juli 2009

Kreuzbandriss bei Sara Fröjdfeldt


Als Sara Fröjdfeldt (KIF Örebro) beim Spiel gegen Hammarby auf dem Kanalplan in Stockholm nach fast einer gespielten Halbzeit nachdem sie sich vertreten hatte, schreiend und weinend am Boden lag, ahnte man schon das, was nun auf der Homepage des Vereins bestätigt wird:


Kreuzbandriss.


Ende der Saison.


In diesem Spiel, das KIF mit 2:0 gewann, zog sich auch Andrea Comaneci einen Kreuzbandriss zu, ein schwarzer Abend für beide Spielerinnen. Ob der Kunstrasen damit etwas zu tun hat?


Foto: Sara Fröjdfeldt vor dem Spiel gegen Hammarby.

Schweden schlägt China locker mit 2:0

Die Fernsehübertragung aus Jönköping stand nach 32 Minuten, fiel dann in der 61. Minute wieder aus und verpasste somit Jessica Landströms Abstaubertor zum 2:0. Dramatisch war das eigentlich nicht, denn die Begegnung war alles andere als ausgeglichen und die Chinesinnen konnten die Abwehr, in der Karin Lissel debütierte, vor keine ernsthafte Probe stellen.

Am Freitag gegen Djurgården hatte noch ein ganz anderes chinesisches Team auf dem Platz gestanden, die meisten Spielerinnen sassen heute auf der Bank.

Tore: Das 1:0 durch Therese Sjögran in der 50. Minute als Lotta Schelin eine halbhohe Flanke von rechts in den Strafraum schlug und der an allen Chinesinnen und Victoria Sandell Svensson vorbeisauste zu Therese Sjögran aber drankam. Auch beim 2:0 sah die grosse Torhüterin nicht gut aus, den Schuss von Kosovare Asllani hätte sie festhalten müssen, klatschte aber nur ab direkt vor die Füsse von Jessica Landström, die aus ca einem Meter Entfernung Probleme gehabt hätte, das Ding nicht reinzumachen.

Als zweite Debütantin wurde noch Malmös Abwehrspielerin Lina Nilsson eingewechselt, die noch fast das 3:0 gemacht hätte, ihr Schuss landete an der Querlatte.

Erkenntnisgewinn niedrig, da die Chinesinnen bei ihren fünften Spiel in kurzer Zeit in Europ trotz Weltranglistenplatz 12 kein Gradmesser waren. Gerade deshalb hätte ich mir von den Schwedinnen noch mehr Druck erwartet und 1-2 Tore dazu, aber man soll nicht meckern. Schweden bleibt 2009 ungeschlagen, trifft nächste Woche in Pori auf EM-Gastgeber Finnland und am 28. Juli nennt uns Thomas Dennerby die Namen der Glücklichen, die mit zur EM fahren dürfen.

Samstag, 18. Juli 2009

Schweden holt Nordic Cup

Die schwedischen D21/23-Nationalspielerinnen haben den in Norwegen ausgetragenen Nordic Cup 2009 gewonnen.

Nachdem das Team am Montag zum Auftakt noch mit 1:2 gegen Deutschland verloren hatte, war an diesen Sieg kaum zu glauben. Aber nachdem man am Mittwoch Norwegen mit 1:0 besiegt hatte, folgte gestern ein fulminanter 5:0-Sieg gegen Finnland. Norwegen leistete Schützenhilfe mit einem Sieg über Deutschland.

Die schwedischen Tore: 1:0 Linnéa Liljegärd (dritter Treffer im dritten Spiel), 2:0 und 3:0 Louise Fors, 4:0 und 5:0 Nazanin Vaseghpanah.

Spannend wird, wen Thomas Dennerby aus diesem Kreis noch für seine EM-Truppe nominieren wird.

Emma Lundh verlässt AIK


Dass Emma Lundh kein gutes Verhältnis zur Mannschaftsführung von AIK (Solna) hatte, war seit langem bekannt. Die F19-Nationalspielerin hatte sich mehrfach darüber beklagt, dass sie keinen Stammplatz hatte, im Mai bekam sie dafür einen grossen Artikel in der sonst so seriösen Dagens Nyheter ("Ich kriege keine Spielzeit", 19.05.). Das war sicherlich kein guter Schachzug, weil der Verein hierdurch nur verärgert werden konnte.

Welcher Spieler versucht schon, via Medien einen Stammplatz zu erkämpfen? Und welcher Trainer / Sportchef lässt sich das gefallen?

Emma Lundh wurde verbannt, zu den "Brommapojkarna", einem Partnerverein AIK:s, der trotz seines dem Frauenfussball scheinbar abgeneigten Namens dennoch auch Mädchen auf seinen Anlagen trainieren und spielen lässt. Da schoss sie sieben Tore und belegt gegenwärtig Platz drei der Torjägerliste der Norrettan. Aber natürlich wollte sie da nicht bleiben.

Und natürlich gab es Interesse an der talentierten, aber etwas divahaften jungen Dame. Nun hat sich der Tabellenführer der Norrettan Tyresö FF Emma Lundhs Dienste versichert.

Sie wechselt schon im Juli, sagt AIK:s Sportchef Peter Johansson auf der Homepage des Vereins.

Nun hat man zwei eigentlich erstklassige Emmas im Angriff von Tyresö. Schon seit Saisonbeginn stürmt dort Emma Stålhammar (früher LdB Malmö FC). Man wird sehen, ob Emma Lundh sich besser im Kollektiv von Tyresö zurechtfinden kann. Dass bei AIK nicht alles eitel Sonnenschein sein kann, verrät nicht zuletzt der achte Tabellenplatz. Und das liegt nicht an Emma Lundh (auf dem Bild rechts, links Louise Fors).

Freitag, 17. Juli 2009

China gewinnt 1:0 bei Djurgården


In einem Trainingsspiel gewann Chinas Nationalelf mit 1:0 gegen Djurgården. Toll, dass der Verein das hinbekam, ein öffentliches Spiel mit dem Weltranglistenzwölften zu veranstalten und immerhin kamen einige Dutzend Zuschauer am Freitagabend bei schönem Wetter nach Kungsholmen.

Für eine Reihe von Spielerinnen natürlich eine tolle Gelegenheit, internationale Luft zu schnuppern und gegen einen so renommierten Gegner zu spielen.

Das Spiel war sehr offen, die Chinesinnen sind ballsicherer und waren besser auf dem Platz verteilt, aber Djurgården machte das durch kämpferischen Einsatz weg. Das Tor des Tages machte Lou Xiaoxiu in der ersten Halbzeit.

Nach dem Spiel sprach ich kurz mit Chinas bester Spielerin Zheng Ying, 24 Jahre alt und in dieser Begegnung zentrale Anlaufstelle im Mittelfeld. Ausser ein paar artigen Sätzen, die der Trainer dolmetschte, kam zwar nicht viel dabei heraus, aber es war scho nett.

Ob die Startelf von heute (FOTO) dieselbe sein wird wie am Sonntag, wage ich zu bezweifeln. Zheng Ying sagte auch, dass das heutige Spiel eine gute Gelegenheit gewesen sei, besonders den jungen Spielerinnen Spielzeit zu geben.

Karin Lissel gegen China und Finnland


Sie spielt gerade das D21/23-Turnier für Schweden in Norwegen. Aber statt einiger freier Tage vor Hammarbys Auswärtsspiel in Sunnanå kommende Woche, werden es hektische, aber wohl frohe Tage für sie.

Karin Lissel rückt nach ins A-Aufgebot von Thomas Dennerby in den Vorbereitungsspielen gegen China und Finnland. Die 22-Jährige wird damit für ihre stabilen Leistungen in dieser Saison im Verein und sicher auch für die beiden Länderspiele der D21/23 belohnt.

Verletzt hatte sich Göteborgs Innenverteidigerin Stina Segerström.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Von KIF bis Kristianstad - die Homepages der Vereine (Teil 2)

  1. KIF Örebro

    Fussballerisch ist KIF Örebro ein erfolgreicher Minimalist. Minimalistisch mutet auch die Homepage an, wo es zwar (ähnhlich wie bei AIK, Hammarby) wechselnd blinkende Flashbildchen aus Spielen gibt), die Seite ansonsten aber an die von Djurgården erinnert.

    Leider bedeutet das langweiliges, altbackenes Webdesign. In rechteckigen Kästchen, es fehlen nur noch sichtbare Frames und man könnte meinen, der Club wäre schon ewig und nicht erst seit fünf Jahren in der höchsten Liga.

    Dass Richard Holmlund als Trainer der Vater des Erfolgs ist, das zeigt man hier deutlich, denn im Mittelpunkt stehen jeweils Richards Gedanken und Planungen. Schön, wenn man solch eine Rolle hat. Anders noch als bei Berti Vogts, der immer "Der Star ist die Mannschaft" murmelte.

    Ganz gut, die schlichte Nachrichtenübersicht, allerdings schlecht: es gibt in der bisherigen Saison nur 13 Nachrichten (!). Die Vorstellung der Mannschaft ist sehr schlicht, die Bilder vieel zu klein, hey, das sollen Vorbilder sein, keine Kleinbilder. Interessant, dass Kristin Hammrström mal Kugelstossen gemacht hat.

    Die Seite ist insgesamt viel zu klein von der Darstellung auf dem Bildschirm und scheint eher handyoptimiert zu sein... Es fehlen wirklich spannende, lustige Sachen, leider passt sich KIF da dem Niveau vieler anderer an. Es gibt viel zu tun, lassen wir' s sein.

  2. Kopparbergs / Göteborgs FC

    Hier kommen endlich die Frames, die ich vorhin vermisst hatte... Nein, der Start beginnt mit einer Vorschaltung, die ich gut fand und zwar dem Hinweis, dass man verbilligte Mannschaftstickets für das nächste Heimspiel gegen Umeå IK kaufen kann, man muss aktiv werden, um auf die Homepage zu kommen und wird so gezwungen, die Info über das nächste Spiel wahrzunehmen.

    Die Schrift ist zu kleine auf dieser Seite, aber vielleicht hat man Leute unter 20 als Hauptzielgruppe, die mehrheitlich noch nichts von Sehproblemen gehört haben. Die Spielerinnen und Infos über sie in der Mannschaftsliste sind die Kleinsten, die ich bisher gesehen habe. Hedvig Lindahl ist nicht zu erkennen, es gibt zwar die Spalte "Hat Vertrag bis", aber bei der Nationaltorfrau ist da nix eingetragen. Dann lasst doch die Spalte weg..

    So ist die Seite leider nichts halbes und nichts Ganzes, ausser, dass sie in freundlichem Hellblau gehalten ist. Es gibt auch keine Harmonie zwischen den unterschiedlichen Frames, das sieht alles nach der ersten Arbeit eines Schülers aus.

  3. Kristianstad DFF


    Das sieht richtig nett aus, wenn man auf diese Seite kommt. Dabei hat sich KDFF einfach eines Templates bedient, den man auf der Webseite eines Anbieters von Templates und Webseitenverwaltung für Sportvereine in Schweden bekommt...
    Es geht auch mit einer sehr aktuellen Nachricht los, nämlich dass sich Nachwuchsspielerin Mia Carlsson gestern in Stockholm am Knie operiert wurde und für den Rest der Saison ausfällt. Gute Besserung! Und Lob für diese Aktualität.

    Dann will ich mir die Spielerinnen anschauen und stelle fest, dass wohl hunderte schwedischer Vereine ihr Webdesign so aufgebaut haben und überlege, ob ein Erstligaclub da nicht was Eigenes machen sollte. Und als ich mir Torfrau Sandra Wahldén anklicke, steht da gar nichts, ihr Name, ihre Rückennummer, kein Bild, keine Info. Schlecht. Die verletzte Mia Carlsson führt ebenso ins Leere. Sofie Andersson ebenfalls. Sofie Persson und wohl alle anderen auch. Das lässt den ersten Eindruck bei näherer Betrachtung in den Keller rasen.

    Dennoch hat die Seite wohl zur Zeit mehr Besucher als alle anderen in der Damallsvenskan und das liegt an dem "skandalösen" Plakat vor dem Spiel gegen AIK, das übrigens die Webseite immer noch eröffnet.

    Auch die meisten Besucher dieses Blogs interessieren sich vor allem für nackte Schwedinnen (und Isländerinnen)... Ich finde das offen gesagt Scheisse!




Mittwoch, 15. Juli 2009

Schweden schlägt Norwegen 1:0


Durch ein Tor von Linnéa Liljegärd, die schon beim 1:2 gegen Deutschland den schwedischen Treffer erzielt hatte, gewann Schweden sein zweites Spiel beim Nordic Cup Turnier der D21/23 in Norwegen gegen den Gastgeber mit 1:0.

In der 21. Minute verwertete Liljegärd einen Pass von Nazanin Vaseghpanah. Die Norwegerinnen dominierten die 2. Halbzeit und der Sieg war etwas glücklich. Klasseleistung von Maria Cederholm (Linköping) im Tor.

Foto: Linnéa Liljegärd (Archiv, noch im Dress ihres früheren Vereins Falköping)

Dienstag, 14. Juli 2009

Djurgården gewinnt Pokalspiel in Piteå

In einem vorgezogenen Viertelfinale gewann Djurgården am Abend sein Pokalspiel in Piteå mit 2:1. Therese Brogårde brachte Djurgården in der 23. Minute in Führung, die Norwegerin June Pedersen glich in der 39. zum 1:1 aus. Den Siegtreffer erzielte Linda Sällström in der 43. Minute.

Wie schon beim Ligaspiel vor wenigen Wochen (2:0 Djurgården) fielen alle Tore in der ersten Halbzeit.

607 Zuschauer sahen die Partie, in der Djurgården nach Linköping als zweites Team ins Halbfinale einzog. Ende Juli spielen noch Örebro - Hammarby und Göteborg - Umeå.

Von AIK bis Hammarby - die Homepages der Vereine (Teil 1)

Allenthalben beklagt man mangelndes Zuschauerinteresse. Lediglich vier Vereine haben einen Schnitt von mehr als 1.000 Zuschauern: Piteå (1947), Umeå (1523), Malmö (1108) und Linköping (1019). Mit Ausnahme des Spitzenreiters in dieser Kategorie sind das auch die Vereine, die sportlich am besten dastehen. Schlusslichter sind AIK und Stattena mit jeweils unter 450 Zuschauern. Nicht viel besser stehen die beiden anderen Stockholmer Clubs Djurgården und Hammarby da mit 510 (Djurgården) resp. 634 Zuschauern (Hammarby) pro Spiel.

Aber was tun die Vereine, um sich in der Öffentlichkeit zu seigen, auf ihre Mannschaften aufmerksam zu machen und wie informieren sie ihre Fans und Freunde?

Frauenfussball Schweden wird diesem wesentlichen Aspekt immer wieder nachgehen und beginnt mit einer kritischen Betrachtung der Homepages aller 12 Erstligavereine, in alphabetischer Reihenfolge.

Wenn man unzufrieden ist, dass Medien zu wenig über Frauenfussball berichten und wenn das stimmt, wie sieht dann die eigene Darstellung der Vereine aus, die in Zeiten von Web 2.0 relativ kostengünstig interaktiv geleistet werden könnte?

  1. AIK (Solna)

    Dass ausgerechnet die drei Stockholmer Vereine schon im ersten Teil "dran" sind, liegt an der alphabetischen Ordnung der Clubs AIK, Djurgården und Hammarby. Die stehen nun mal ganz oben.
    AIK ist ein sehr grosser Sportverein, der Fussball, Eishockey, Innebandy, Handball, Bowling, Golf und sicher einiges mehr vertritt. Dementsprechend landet man auch zunächst auf der allgemeinen Seite des Clubs. (AIK bedeutet im Übrigen auch "Allmänna idrotssklubben" = Allgemeiner Sportverein).
    Wir klicken also auf "Fotboll" und es öffnet sich ein neues Fenster (was ich prinzipiell nicht mag, da ich selber entscheiden möchte, ob ich neue Fenster öffne...). Auch da kann ich nun wieder wählen zwischen Männer, Frauen, Junioren und entscheide mich natürlich für die Mädels.
    Die jeweils neuesten Nachrichten aus dem Umfeld des Teams sind mit sehr guten Fotografien unterlegt und wechseln jeweils, das ist schon mal ein klares Plus. Es gibt Spielberichte aus AIK-Sicht, die mal kürzer, mal länger sind und einen statistischen Teil dazu. Hier fehlt mir jedoch z.B. die jeweilige Aufstellung der gegnerischen Mannschaften.
    AIK bringt vor und nach Spielen in der Regel auch Interviews auf Video auf der Homepage, die sich allerdings nicht sonderlich voneinander unterscheiden. Trainer und Spielerinnen sagen mehr oder minder jedes Mal dasselbe. Hier fände ich es interessanter, wenn man dem Verein auch etwas Atmosphäre und Herz geben würde, indem man nicht nur die Frage "Was denkst du vor dem Spiel?" mit "Was denkst du nach dem Spiel?" abwechselt, sondern eher das Team vorstellt und dabei nicht nur über das jeweils aktuelle Spiel redet.
    Ein Manko ist, dass man die Seite als ungeübter Internetuser nicht leicht findet, besser wäre eine eigene Domäne wie etwa aikdamfotboll.se. Es fehlen auch Einzelfotos der Spielerinnen mit Infos zu ihnen.

  2. Djurgården damfotboll

    Graphisch gesehen ist der Klick von AIK zu Djurgården damfotboll eine Zeitreise in Sachen Internet. Und zwar leider in die Vergangenheit. Hier würde es sich lohnen, dass jemand den Aufbau überarbeitet und der Webseite, die nach 1997 aussieht etwas mehr 2009 zu verpassen. Es gibt mehrere unterschiedliche Schriftarten, die in keinster Weise miteinander harmonieren. Und eigentlich nicht viel Information. Auch die Seite mit den Spielerinnenfotos ist verbesserungsfähig.
    Positiv heute, dass ich da eine aktuelle Nachricht (Sportchef Micke Söderman?) finde, geschrieben im gecharterten Mannschaftsbus auf dem Weg vom Flughafen Kallax in Luleå zum Spielort Piteå (wo um 19.00 h das Viertelfinale im Pokal angepfiffen wird). Aktueller gehts kaum, aber leider ist Djurgården da auch nur sporadisch aktuell. Bis etwa ein neuer Kader auf die Homepage kommt, vergehen Monate, bald hätte ich Jahre gesagt. Noch im April stand angeblich Nadine Angerer im Tor, die schon mehr als ein halbes Jahr vorher umgezogen war.
    Einzig positiv (sorry) ist, dass man ein Fenster eingerichtet hat, mit dem man an Spieltagen den aktuellen Stand über den LIVESCORE-Service des schwedischen Fussballverbands nutzen kann.
    Aber ansonsten ist hier eine keinesfalls erstklassige Seite die ihren Teil dazu beiträgt, dass Djurgården weniger Zuschauer hat als früher.

  3. Hammarby damfotboll

    Es fällt auf, dass Hammarby (genau wie Djurgården; kleines plus nach oben...) eine eigene Domäne hat: www.hammarbydamfotboll.se. Das ist grundsätzlich positiv, weil es auch dazu beiträgt, dass der Verein eine eigene Marke hat oder wird.
    Auch hier gibt es Flashanimationen mit aktuellen Bildern wie bei AIK, allerdings in geringerer Auflösung und deshalb schlechterer Qualität.
    Es gibt Seiten mit der Mannschaft mit den jeweiligen Spielerinnen, die anklickbar sind und vor der Saison mit kurzen Fragen konfrontiert wurden, die halb ernst, halb spassig sind. Das ist sehr nett und entspricht dem Image des Vereins. Gut auch der Newsfeed von anderen Seiten (frauenfussballrelatierte Nachrichten des schwedischen Fussballverbands sowie von Fotbollskväll (schwedisches Fernsehen) werden hier mit den Überschriften eingespeist, ich kann mich ganz gut informieren. Das leisten weder AIK noch Djurgården.
    Dann und wann werden Interviews mit Spielerinnen gemacht, allerdings viel zu selten. Das letzte mit Leena Puranen am 14.06. und davor am 28.05. mit Karin Lissel und Elin Sölveskog. Sowas allerdings bringt Djurgården überhaupt nicht zustande, dabei ist der Aufwand hierfür gering. Ich würde mir nur diese Interviews in Form von Videos wünschen, die man in einen dafür erstellten YouTube-Channel legt und von der Homepage aus verknüpft. Das schafft potentiellen Interessenten und zufälligen Surfern mehrere Zugangsmöglichkeiten.
    Alles in allem ist die Seite die informativste der drei hier vorgestellten. Aber mehr Multimedia, Bilder mit höheren Auflösungen und in der "silly season": Aktualisierung der Kader.




Schwarzer Montag - Niederlagen für schwedische F19 und D 21/23

Eine leider auch in dieser Höhe verdiente 0:3-Niederlage kassierte die schwedische F-19 Nationalmannschaft ("F" steht für flickor = Mädchen) bei der Europameisterschaft in Weissrussland. Knapp 3.000 Zuschauer sahen im Danda-Stadion von Minsk eine von Beginn an aggressiv spielende englische Mannschaft. Jade Morre, Toni Duggan und Chelsea Weston machten die Tore für England. Nun müssen eigentlich beide noch ausstehenden Gruppenspiele gegen Norwegen und Island gewonnen werden.

Ramona Bachmann ist auch in Weissrussland, kam aber gestern nicht zum Einsatz, da sie leicht verletzt ist. Dennoch gewann die Schweiz gegen Gastgeber Weissrussland deutlich mit 4:1. Im zweiten Gruppenspiel schlug Deutschland Frankreich nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1.

Im norwegischen Sarpsborg trafen gestern auch die D 21/23-Teams von Schweden und Deutschlnd beim schon traditionellen Nordic Cup für diese Altersstufe aufeinander. Vergangenes Jahr wurde im schwedischen Dalarna gespielt, nun ist Norwegen an der Reihe.
Schon in der ersten Spielminute ging Deutschland durch Marie Pollmann in Führung, aber nur sechs Minuten später glich Linnéa Liljegärd aus. Nach einem Freistoss markierte Julia Simic den deutschen Siegtreffer bereits nach einer halben Stunde.
Die zweite Halbzet dominierte Schweden ohne jedoch zum Torerfolg zu kommen. Trainerin Marie Andersson: "Die Deutschen waren effekiver als wir in der ersten Halbzeit, aber in der zweiten spielen wir so gut, dass wir mindestens einen Punkt aus dem Spiel mitnehmen mussten."

Sonntag, 12. Juli 2009

Zweiter Kreuzbandriss bei Hammarby: Andrea Comaneci fällt aus

Nachdem sich Leena Puranen am 28.05. im Länderspiel Finnland-Italien ihren zweiten Kreuzbandriss zugezogen hatte, passierte dasselbe Schicksal nun auch Mittelfeldspielerin Andrea Comaneci.

Die 24-Jährige war erst kürzlich nach einer langen Rehabilitationsphase wieder zurückgekommen und hatte erst ein paar Spiele absolviert.

Bei einem Ausrutscher im Spiel gegen KIF Örebro am vergangenen Mittwoch riss nicht nur Andreas anderes Kreuzband, sie zog sich nach Angaben der Homepage des Vereins auch einen Meniskusschaden zu.

Spielerinnen im Fokus: Marijke Callebaut (Djurgården damfotboll)


Nach 15 Spieltagen in der Damallsvenskan hat Djurgårdens Mittelfeldspielerin Marijke Callebaut sechs Tore erzielt und drei Vorlagen serviert. Rein punktemässig ist ihre persönliche Saison damit schon dreimal so erfolgreich wie die des Jahres 2008. Eine Erklärung hierfür ist sicher, dass Djurgården schon 40 Tore auf dem Pluskonto hat, aber "Coco", wie sie genannt wird, hat im Moment zweifelsohne das, was man in Fussballkreisen einen Lauf nennt.Zu Beginn der letzten Saison wechselte sie zurück zu Djurgården nach zwei Spielzeiten bei Hammarby.

Im August wird Marijke 29 Jahre alt und wenn man sich ihre sportliche Karriere ansieht, dann wird klar, dass sie schon einiges in der Welt gesehen hat. Ihr erster Verein im Spitzensport war Eintracht Aalst in Belgien. Aalst ist eine Stadt mit 80.000 Einwohnern und liegt zwischen Gent und Brüssel. Nachdem sie dreimal belgische Meisterin geworden war, zog Marijke Callebaut um in die USA und studierte an der Lindenwood University in Missouri.

"Da spielte eine andere Belgierin und sie fragte mich, ob ich auch kommen wollte und ich entschied mich dafür, es zu versuchen. Daraus wurden dann drei Jahre. 2003 habe ich da mein Studium 'Management Information Systems' abgeschlossen."

Du hast aber auch eine Zeitlang auf Island gespielt? frage ich Coco nach einem Training auf Kristinebergs IP bei dem es ca. 30 Grad im Schatten waren.

"Ich bekam eine E-Mail von dem Verein. Die wussten, dass ich in den USA spielte und an der Lindenwood University waren Ferien. Ich flog hin, aber nach ein paar Spielen bekam ich eine Knieverletzung, machte aber das Rehabilitationstraining auf Island. Dann habe ich auch in Tampa Bay (Florida, Anm.) gespielt in der Women's League, die nur im Sommer läuft. 2003 habe ich in Virginia Beach bei Hampton Rhodes gespielt und in dem Sommer gewannen wir den Ligatitel. Ein wenig habe ich auch in Trondheim (Norwegen, Anm.) gespielt und schliesslich landete ich dann bei Djurgården."

Ein ziemlich abwechslungsreiches Fussballerleben also. Bist du irgendwie rastlos?

"Nein, sicher nicht. Als ich zu Djurgården kam, hatte ich leichte konditionelle Probleme. Daran wollte ich arbeiten und deshalb ging ich zu einem etwas kleineren Verein, um mein Selbstvertrauen aufzubauen und dann wollte Djurgården mich wieder zurück haben."

Als Coco Djurgården verliess, spielte die Mannschaft in der Spitze der Damallsvenskan. In ihrer ersten Saison gewann Marijke die schwedische Meisterschaft und spielte das Finale im Women's Cup gegen Turbine Potsdam. In ihrer zweiten Saison wurde das Team Vizemeister hinter Umeå IK.

Wenn man woanders etwas über dich liest, wirst du immer als "Fast-Schwedin" beschrieben?

"Ja, viele glauben das. Ich habe die Sprache schnell gelernt, es gibt ja auch viele Ähnlichkeiten im Wortschatz von Flämisch und Schwedisch und dann bin ich blond und habe blaue Augen. Aber wenn ich mit dem Fussball aufhöre, dann ziehe ich nach Hause. Ich bin schon fast neun Jahre weg."

Wie lange willst du noch Fussball auf Spitzenniveau spielen, auch wenn du nächsten Monat erst 29 wirst?

"Erst? Das waren fünf harte Jahre. Ich arbeite 90% und wenn ich darüber nachdenke, mache ich nichts anderes. Ich schlafe, esse, arbeite und trainiere. Das ist alles, was ich mache."

Aber im Moment läuft es richtig gut für dich?

"Ja und ich glaube, dass das daran liegt, dass ich entspannter bin. Ich nehme die Sachen, wie sie kommen. Vorher hatte ich sowas wie einen inneren Leistungsdruck. Jetzt will ich einfach Spass haben, das Ganze ist ja mehr wie ein Hobby."

Wie siehst du Djurgårdens Saison bis zu diesem Punkt?

"Der grösste Unterschied (zum letzten Jahr; Anm.) ist, dass wir alle Punkte gegen die schwächeren Teams einfahren. Letztes Jahr haben wir teils verloren, teils unentschieden gespielt. Zum Beispiel haben wir vor kurzem gegen Piteå nicht gut gespielt, aber gewonnen (2:0, Anm.). Unser schlechtestes Niveau ist ganz in Ordnung, ber wir fangen uns noch zu leicht Gegentreffer ein. Dass Umeå so gut dasteht, liegt sicher daran, dass die einen Lauf haben, aber auch, dass die anderen Teams ziemlich viel Mist gebaut haben. Aber natürlich hat Umeå ein tolles Team auch ohne Marta und sie haben gute finanzielle Ressourden."

Machst du nächstes Jahr weiter?

"Ich weiss es nicht. Solange es Spass macht, mache ich weiter. Aber im Moment hängt das noch in der Luft. "

Was kannst du über (Frauen)Fussball in Belgien sagen und eine eventuelle Rolle von dir nach deiner Karriere?

"Das Niveau da ist zu niedrig. Die trainieren nur dreimal die Woche. Jetzt spiele ich wohl wieder in der belgischen Nationalmannschaft nach einer Pause, wo die keine Tagegelder und Verdienstausfall gezahlt haben. Ich kann mir gut vorstellen, nach meiner Karriere mit Jugendlichen zu arbeiten, aber nicht direkt. Ich habe mit so vielen verschiedenen Trainern gearbeitet, dass ich auch ohne Trainerausbildung weiss, wie es sein soll."

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Marijke Callebaut (*1980), Grösse: 1,65 m
Verein: Djurgården damfotboll (seit 2008)
Position: rechtes Mittelfeld
Damallsvenskan: bisher 93 Spiele, 22 Tore
Nationalität: Belgien, 27 A-Länderspiele

Samstag, 11. Juli 2009

Künstlerverträge


In wohl keiner anderen europäischen Liga spielen so viele Ausländerinnen wie in Schweden. In der Regel kosten die aber auch bedeutend mehr Geld als einheimische Spielerinnen. Warum?

Weil Ausländerinnen meistens nur des Fussballpielens wegen herkommen, nicht unbedingt gleich einen Job bekommen, den sie hauptsächlich oder zeitweise ausüben können. Sie sind zunächst einmal betreuungsintensiver, da sie mit den Gepflogenheiten nicht vertraut sind etc. etc,

Wenn ein schwedischer Verein einer Spielerin ein Monatsgehalt von 20.000 Kronen zahlt (fiktive Summe), dann muss er darüber hinaus noch etwas über 7.000 Kronen monatlich Sozialabgaben (Krankenversicherung, Sozialversicherung) leisten. Die Spielerin kostet also 27.000.

Einige Vereine haben da das Schlupfloch des Künstlervertrags entdeckt.

Für Schauspieler, Musiker, Cirkuskünstler, die sich nicht das ganze Jahr über in Schweden, sondern maximal ein halbes Jahr aufhalten, muss man keine Sozialabgaben zahlen. Das scheint beiden Seiten entgegen zu kommen, zumal wenn man eventuell nur eine Saison hierzulande spielt. Der Verein kann auch erst mal schauen und sich dann spät entscheiden, ob er noch mehr ausgeben will für die jeweilige Person. So bekommt man eine Art Probezeit.

Ein Verein, der die bestehende Situation weidlich ausnutzt, ist Linköpings FC. Schon im vergangenen Jahr waren die beiden Brasilianerinnen Cristiane und Daniela mit Künstlerverträgen in Schweden. Sozialabgaben für beide hätte man sich nicht leisten können, hiess es. Nach der Olympiade in Peking konnte nur Daniela weiterspielen, Cristiane hatte nicht so eingeschlagen und verschwand nach Sao Paulo. Die Meisterschaft gab Linköping auch aus der Hand. Die Ersatzbank war nicht mehr so gut besetzt wie vorher.

In diesem Jahr hat Linköping sogar drei Spielerinnen mit Künstlervertrag: Cathrine Paske Sörensen und Julie Rydahl Bukh aus Dänemark sowie Faith Ikidi aus Nigeria. Wieder heisst es, dass man sich wahrscheinlich nicht leisten können wird, die beiden Däninnen bis Ende der Saison zu behalten.

Der Vertrag von Faith Ikidi wurde jedoch jetzt verlängert, teilte die Vereinsführung in Gestalt von Präsident Anders Mäki gestern mit. Die Nigerianerin ist trotz schwedischer Nationalspielerinnen in der Abwehr nahezu in jedem Spiel die Beste.

Foto: Faith Ikidi im Dress von Linköpings FC.

Freitag, 10. Juli 2009

Düstere Prognosen für Frauenfussball in Stockholm

Dagens Nyheter beschäftigt sich heute ausnahmsweise einmal auf 1,5 Seiten mit dem Thema Frauenfussball. Man konstatiert, dass die drei Stockholmer Vereine in der ersten Liga AIK, Djurgården und Hammarby durchweg schlechte Zuschauerzahlen haben. AIK und Djurgården sind auch wirtschaftlich ins Wanken geraten und haben hohe Defizite.

Wie hier schon früher berichtet, war Djurgården gezwungen, seine Nationalspielerin Sara Thunebro aus einem 2-Jahresvertrag vom 1.FFC Frankfurt freikaufen zu lassen, eine von mehreren Massnahmen (wir sind gespannt), um bis Ende August die strengen Auflagen des schwedischen Fussballverbands zu erfüllen.

In dem Kommentar der schwedischen Zeitung wird einerseits AIK:s junger Trainer Patrik Jidefalk kritisiert, den man schon längst entlassen hätte, wenn man nur genügend Geld für einen Nachfolger hätte. Das sind Spekulationen, an denen wir uns nicht beteiligen wollen. Fakt ist bei AIK, dass die Mannschaft in der Tat weit unter ihrem Potential gespielt hat. Ebenso richtig, dass der Weggang der australischen "Pocket-Rocket" Lisa DeVanna nicht allein herhalten kann für den Abrutsch von Rang 4 auf Rang 8 der Liga. Aufgabe eines Trainers ist es, einerseits seine Spieler auszubilden, sie taktisch einzustellen und zu einer schlagkräftigen Truppe zu formen und andererseits die psychologischen Grundlagen zu schaffen für eine Arbeitsatmosphäre, in der die Spielerinnen sich miteinander entfalten können. Das ist bei AIK gründlich schief gegangen. Da nützt es wenig, wenn die missliche sportliche Lage stänig schöngeredet wird von den Verantwortlichen. Oft schon hat man auf der exzellenten Homepage des Vereins (die man allerdings nur durch beharrliches Klicken überhaupt findet) Interviews mit Spielerinnen und Trainern gesehen, in denen es heisst, dass man nun auf dem richtigen Weg sei. Mitnichten. Die Saison ist verkorkst, alles andere ist falsch. Im Herbst wird sich zeigen, ob man den Spielerstamm halten kann. Mit Anne Mäkinen (33) und Laura Kalmari Österberg (30) hören möglicherweise zwei weitere Leistungsträgerinnen auf, mit Emma Lundh (19) gab es ständig Konflikte, die dazu geführt haben, dass Lundh inzwischen hauptsächlich in der zweiten Liga beim Partnerverein Brommapojkarna spielen muss, dort aber einen Treffer nach dem anderen erzielt. Bei der herrschenden Sturmmisere mit nur 20 Treffern aus 15 Spielen (2008 hatte man 29 Tore zum selben Zeitpunkt) ist es nicht verständlich, dass Lundh nicht wenigstens auf der Bank sitzt. Ob unter den gegebenen Umständen ein Riesentalent wie Louise Fors (19) gehalten werden kann, scheint fraglich.

Hammarby konstatiert Petter Nilsson in seinem Kommentar "schlechte Spiele, gepaart mit noch schlechteren" und zeigt damit, dass er wohl kaum ein Spiel der Grünweissen gesehen hat. Resultatmässig liegt Nilsson nicht falsch. Bei Hammarby erleben wir eine Saison, in der der Club überwiegend gut gespielt hat, allerdings so gut wie alle Spiele gegen die acht besser stehenden Vereine in der Tabelle verloren hat (Ausnahme: 2:0 und 1:1 gegen AIK sowie 1:1 bei Göteborgs FC). Das ist in der Tat zu wenig. Auch wenn man etwa gegen Malmö (0:1 und 1:2) und in Örebro (1:2) sehr nah an Punktgewinnen bzw. sogar einem Sieg dran war. Aber bekanntlich zählt das im Fussball herzlich wenig um nicht zu sagen gar nicht. Dennoch weiss man aus Gesprächen mit Spielerinnen anderer Vereine, dass die allerhöchsten Respekt vor Auswärtsspielen am Kanalplan haben. Aber was läuft hier schief? Leena Puranen, die finnische Nationalspielerin, die im Mai einen Kreuzbandriss erlitt, sagte mir im Frühjahr, dass man bald mal beginnen müsse, auch miteinander zu schimpfen, wenn etwas nicht klappt. Die Stimmung auf Söder ist immer noch sehr gut, kaum eine Truppe scheint sich so gut untereinander zu verstehen, aber vielleicht ist das manchmal schon zu viel des Guten. Es wird schwer sein, die Leistungsträgerinnen zu halten. Für das D21/23-Turnier Nordic Cup in Norwegen, das kommende Woche beginnt, sind Karin Lissel, Anna Lindblom, Nazanin Vaseghpanah und Lena Andersson nominiert. Andere Club aus höheren Tabellenregionen werden alsbald hier und da anrufen, um gerade die grossen Talente abzuwerben. Das ist leichter, wenn man trotz toller Stimmung ohne Erfolg bleibt.

Djurgården wird in dem Kommentar gar nicht kritisiert, was vielleicht daran liegt, dass der Autor diesem Verein am nächsten steht. Ich habe schon erwähnt, dass Djurgården ebenfalls Federn gelassen hat. Über die Jahre gesehen sogar am meisten. Auch wenn das Team jetzt gezeigt hat mit dem Unentschieden beim alten (und neuen) Meister Umeå, dass es viel mehr kann als der sechste Tabellenplatz zeigt. Sein Problem ist die Überalterung. Und die schlechten Zuschauerzahlen. Noch vor zwei Jahren konnte man auf Kristinebergs IP bei jeder Begegnung Scharen von jungen Mädchen sehen, die in verschiedenen Vereinen spielen. Nach jeder Partie bildeten sich lange Schlangen von enthusiastsichen Autogrammjägerinnen. Das ist kaum noch der Fall bei Djurgården 2009. Der Kontakt zu vielen anderen Vereinen scheint nicht mehr derselbe zu sein. Manche Spiele werden zu sehr unbequemen Zeiten angesetzt (etwa gegen Kristianstad am Freitagabend um 18.30 Uhr oder gegen Stattena am Abend vor dem Mittsommerabend, wenn alle dabei sind, die Heringsmarinade vorzubereiten oder Hackfleischbällchen rollen). Werbung für die Spiele sieht man kaum in der Stadt. Die Homepage des Vereins sieht aus wie eine Homepage aus den Anfangsjahren des Internet, wenig attraktiv und selten mit mehr als einer neuen Nachricht. Ebenfalls negativ bei Djurgården: der recht hohe Altersdurchschnitt im Team. Nicht weniger als acht Spielerinnen sind 29 Jahre oder älter. Das bringt zwar auch eine Menge Erfahrung mit sich, aber für eine mittel- oder gar langristige Planung taugt das wenig, da sehr bald grössere Teile des Kaders ausgetauscht werden müssen.

In Stockholm konkurrieren die drei Vereine mit einer Menge von anderen sportlichen Angeboten, mit Konzerten, Ausstellungen und einem Freizeitangebot eben einer Hauptstadt. Insofern ist es vielleicht nicht verwunderlich, wenn die Spitzenvereine derzeit an der Peripherie angesiedelt sind, mit Ausnahme von LdB FC Malmö, das aber seine exzellente Ausstattung einem genialen Sponsorvertrag zu verdanken hat.

Es gibt ein entscheidendes Problem im Frauenfussball. Die sportliche Entwicklung ist rasant vorangeschritten. All die Nörgler und Lästerer, die abschätzig über den Sport reden und schreiben, haben in der Regel noch kein Spiel live vor Ort gesehen. Der wesentliche Unterschied zwischen Männern und Frauen in diesem Sport sind von der grösseren Muskelmasse abgesehen die Ressourcen. Sponsoren haben sich in den letzten Jahren im Frauenfussball engagiert, weil sie vor allem ihrer Marke ein positives Image verpassen wollten. Es gab nicht die zwingende Forderung, dass da ökonomisch auch etwas zurückfliessen muss. In den Zeiten der Wirtschaftskrise hat sich das geändert. Es ist ungleich schwerer, einem Sponsor zu verkaufen, dass der zwar Geld fliessen lassen soll, dass das aber lediglich vom Konto abgebucht wird und nichts zurückfliesst. Sollte nun der eine oder andere Verein (auch Umeå ist auf alles andere als Rosen gebettet) wirtschaftlich einbrechen, dann droht langfristig auch die sportliche Entwicklung mindestens zu stagnieren.

Insofern sind Einsätze nicht nur von den Vereinen, sondern auch von den Verbänden gefragt, die ein Interesse daran haben sollten, dass die am schnellsten wachsende Mannschaftssportart der Welt auch das Publikum bekommt, dass sie verdient. Zu vieles ist im Umfeld von Werbung und Aussendarstellung noch zu amateurhaft. Die meisten Spielerinnen sind sportlich längst daran vorbeigezogen.

Nummern auf dem Rücken - Kristianstads Spielerinnen "oben ohne"

Sportlich hat sich Kristianstad DFF gestern eventuell mit dem 3:2 gegen AIK den Klassenerhalt (fast) gesichert. Finanziell geht es dem Verein mindestens so schlecht wie Djurgården in Stockholm, aber man hat keine Sara Thunebro zu verkaufen...

"Nackte Schwedinnen locken nur 736 Zuschauer" titelt etwa die Internet-Seite des Dieburger Anzeiger. (Dieburg???? Ein Kaff in Hessen; wo man aber bestimmt supergut leben kann, liebe Dieburger). Was ist geschehen?

Auf der Homepage von Kristianstad DFF sind 15 nackte Rücken auf einem kleinen Foto zu sehen, die Rückennummern sind auf die Haut gemalt. Wow!!!!!! Wow????????? Leider ist es so, dass der Frauenfussball nicht gerde Schlagzeilen wegen seines Sports macht, aber über Kristianstads Aktion schreiben nun geifernde Medien, die sich entweder nie um Frauenfussball kümmern (im Gegensatz zu diesem Blog hier) oder aber noch nicht mal drei deutsche Weltmeisterinnen namentlich nennen könnten.

Warum macht Kristianstad das? (Und warum macht hat Trainerin Gunnarsdottir die Trainingsjacke an? Weil sie keine Rückennummer hat...

Wenn die Story stimmt, dann war das Ganze Gunnarsdottirs Idee. Dem Verein geht es wirtschaftlich schlecht, man bangt um die Lizenz, man braucht mehr Zuschauer und mehr Sponsoren, die letztlich Geld in die Kassen bringen sollen, um den Verein auch wirtschaftlich zu konsolidieren.

Mit Sexismus hat das Bild nix zu tun. Daniel schreibt auf der Homepage von Kristianstadsbladet im Forum, dass sich niemand darüber aufgeregt hätte, wenn ein Männerteam sowas machen würde. Stimmt, Daniel. Aber trotzdem gibts da einen kleinen Unterschied.

Die Schlagzeile "Nacktschock vom KDFF", der sich die Lokalzeitung bedient, zeigt aber moralische Anschauungen einer vergangenen Zeit.

Zu viel der Aufregung also. Aber dennoch finde auch ich das Bildchen keine sonderlich gute Idee, auch wenn die Kohle vielleicht damit reinkommt durch die damit verbundene Aufmerksamkeit in Schweden und international. Das Telefon habe nicht mehr stillgestanden, sagte das Personal der Geschäftsstelle des Vereins.

Obwohl das Bild nichts enthüllt, was zu verdecken wäre, spielt es von seiner Idee und dem entstandenen Hype letztlich mit genau den sexistischen Grundvorstellungen der Gesellschaft, mit denen es letztlich nichts zu tun hat. Eigentlich nennt man das dann einen gelungenen Scoop. Aber wohl ist mir dabei trotzdem nicht. Der Frauenfussball wird in eine Ecke gestellt, in die er nicht hingehört. Seine nicht wenigen Gegner können nun lamentieren, dass der Sport bestenfalls dann Publizität bekommt, wenn die "Mädels" sich ausziehen...

Donnerstag, 9. Juli 2009

Zwischenbilanz

15 von 22 Spielen sind absolviert Es geht in eine zweiwöchige Pause - danach wird jeweils ein Spiel (!) absolviert und man geht dann in die zweimonatige EM-Pause. Verstehe jemand den Spielplan...

2/3 der Saison vorbei, kurze Zwischenbilanz für jeden Verein:

Umeå IK: Hat alle "Experten" eines Besseren belehrt, die glaubten, dass die Truppe ohne Marta keine Chance mehr auf Platz 1 hätte. Mit Rasmussen - Bachmann - Edlund hat man den stärksten Sturm der Liga, alle Spielerinnen haben vom Weggang Martas in ihrer eigenen Entwicklung profitiert.

Linköpings FC: Erwartet stark, vor allem in der Defensive, nur sechs Gegentore in 15 Spielen ist imponierend. Offensiv nicht gleichermassen überzeugend.

LdB FC Malmö: Der gestrauchelte Favorit. Stärkster Kader auf dem Papier, sieben Punkte Rückstand auf Umeå. Unerklärliche Niederlagen in Örebro und gegen Sunnanå. MUSS Platz 2 schaffen, um international 2010 dabei zu sein. Wenn nicht, sollte man einen neuen Trainer holen.

Kopparbergs/Göteborg: Vierter mit Tuchfühlung nach oben. Torbjörn Nilsson hat das Optimale herausgeholt. Stark in der Defensive mit Lindahl, Segerström & Thörnqvist, vorne hat Linnéa Liljegärd schon 15 x getroffen.

KIF Örebro: Die Minimalisten. Spielen keinen attraktiven Fussball, holen aber wirklich ALLE Punkte, die realistisch drin sind. Auch Richard Holmlund baut auf eine starke Defensive mit Hammarström, Valkonen & Pettersson. Ein sehr unangenehmer Gegner.

Djurgården: Finanzkrise. Thunebro geht bald. Überzeugend gegen die Abstiegskandidaten, aber sonst nur Siege gegen Sunnanå und Hammarby. Das ist zu wenig. In zwei Jahren mit Anders Johansson hat das Team endgültig seinen Status als Topmannschaft verloren. Von Rang 2 auf Rang 6. Das liegt zweifellos auch an den Finanzen, aber in beiden letzten Spielzeiten waren die Ambitionen höher. Platz 3 wäre aber theoretisch machbar.

Sunnanå SK: Optimale Bilanz für Sunnanå, dass viele als neunte gesehen haben. Aber hier gibt es Klassespielerinnen wie Hanna Marklund (Comeback), Perpetua Nkwocha und die brasilianische Keeperin Barbara.

AIK: Enttäuschung des Jahres. Trainer Jidefalk gab die Meisterschaft als Ziel an und hat jetzt schon 18 Punkte Rückstand. Viele Spielerinnen erreichen nicht mehr die Leistung wie im Vorjahr. Positiv: Hanna Folkesson und Linda Sembrandt.

Hammarby: Wollte Platz 5 und wird kaum mehr von Platz 9 wegkommen. Zu schlechtes Resultat für das Team, das Potential hat, aber letztlich auch Chancen verwerten muss. Da nützt es wenig, dass man den besten Kader seit Jahren hat. Tragisch der Ausfall von Leena Puranen, die dabei war, eine Klassesaison zu spielen.

Kristianstad: Zehnter aber eben mehr auch nicht. Begann mit 10 Niederlagen in Serie, da war alles schon verkorkst. Dabei wollte Trainerin Gunnarsdottir dem Team Selbstbewusstsein einflössen. Das hat sie erst spät geschafft.

Piteå: Die meisten Zuschauer, die meisten Fans bei Facebook. Gutes Umfeld, aber eine zu dünne Spielertruppe, die den Anforderungen an Liga 1 (noch) nicht gewachsen ist. Aber in dem Verein steckt mittelfristig Potential.

Stattena: Die Schiessbude der Liga. 7:67 Tore. Zweitligatauglich. Hat keine Ressourcen, um den Spielbetrieb in der ersten Liga zu schaffen.

Comeback von Anna Sjöström

Vor rund zweieinhalb Jahren hat sie die (Profi)Fussballschuhe an den Nagel gehangen, hat ein Kind bekommen und spielte lediglich in Umeås Freizeitmannschaft. Nun trainiert Anna Sjöström wieder ernsthaft, um ihrem alten Verein Umeå IK auszuhelfen.

Beim All-Star-Spiel, zu dem Umeå Ende August in die USA eingeladen wurde, werden voraussichtlich u.a. Ulla-Karin Rönnlund, Maija Saari, Anna Paulson, Lisa Dahlkvist, Johanna Rasmussen, Madelaine Edlund wegen der parallel laufenden EM in Finnland fehlen.

Umeå hofft, ehemalige Spielerinnen wie Johanna Frisk (Los Angeles), Frida Östberg (Chicago) und eben Anna Sjöström einsetzen zu können.

Ganz sicher ist die USA-Reise aber noch nicht für Anna: "Nach den Sommerferien werden wir sehen, ob daraus was wird. Auf dem Spiel steht auch die Hochzeit einer Freundin, die ich verpassen würde," sagte Sjöström der Zeitung Västerbottens-Kuriren.

Finnlands Aufgebot gegen Schweden


enthält wie immer dieses Jahr eine Mehrheit aus der Damallsvenskan. Dieses Mal sind es zwölf Spielerinnen, die Michael Käld aus dem so geliebten Nachbarland holt:

Meine Noch-Nachbarin Minna Meriluoto (Hammarby) im Tor. In der Abwehr die Routiniers Jessica Julin (Stattena) und Sanna Valkonen (KIF Örebro) sowie Maija Saari (Umeå IK) und Susanna Lehtinen (KIF Örebro). Im Mittelfeld die (sorry) Routiniers Anne Mäkinen, Laura Kalmari Österberg (beide AIK) und Anna-Kaisa Rantanen (Djurgården) sowie Essi Sainio (AIK). Und im Angriff Sanna Talonen (KIF Örebro), Annica Sjölund (AIK) und Linda Sällström (Djurgården).

Essi Sainio sass gestern erstmals für ihren neuen Verein AIK auf der Bank bei der 2:3-Niederlage in Kristianstad. Sie war erst kürzlich aus Potsdam vom neuen deutschen Meister gekommen.

Nicht dabei ist dieses Mal Nina Hietanen (Stattena), die gerade wegen fehlender Spielpraxis von Hammarby zum Abstiegskandidaten gewechselt ist und gestern erstmals von Anfang an gegen Linköping spielte. Ebenfalls fehlt Leena Puranen (Hammarby), die sich nach ihrem Kreuzbandriss im Länderspiel gegen Italien Ende Mai erst am Anfang der Rehab befindet.

Foto: Keeperin Minna Meriluoto legt sich den Ball zum Abstoss zurecht im Spiel Hammarby - LdB FC Malmö

Mittwoch, 8. Juli 2009

Hammarby wieder zu 0 - verloren


Nach zwei bitteren Verlusten bei gutem Spiel hofften die 400 Zuschauer am Abend in Stockholm auf die Wende für Hammarby gegen KIF Örebro.

Aber gegen die von Ex-Umeå-Coach Richard Holmlund trainierten und wie immer lautstark dirigierten Örebroerinnen kam Hammarby nie auch nur ansatzweise zu seinem Spiel. So sehr sich Madeleine Tegström und Nazanin Vasgehpanah auch bemühten, die Abwehr aus der Landschaft Närke stand sicher.

Madde Tegström hatte einen guten Schuss in der 32. Minute, den Nationalkeeperin Hammarstrlm zur Ecke abwehrte.

Die besseren Chancen hatte jedoch Örebro. 0:1 durch Susanna Lehtinen nach Flanke von Maria Nordbrant und 0:2 durch Eigentor. Eigentlich hatte man zu keinem Zeipunkt das Gefühl, dass Hammarby das Spiel drehen könnte.

Nun scheint die Saison ziemlich verkorkst. Im Blickfeld höchstens noch Platz 7, aber Sunnaanå und AIK liegen immerhin noch sechs Punkte vor Hammarby. Zum Sechsten Djurgården sind es schon schwindelnde und schier uneinholbare 12 Punkte. Damit kann man nicht zufrieden sein, denn die Mannschaft hat mehr Potential.

Im Rückblick erweist sich natürlich der Kreuzbandriss von Leena Puranen als fatal. Die 22-Jährige Finnin war in Superform und würde dringend gebraucht, denn so hat Nazanin Vaseghpanah keine gleichwertige Partnerin in der Offensive, so sehr sich auch Johanna Andersson, Lisa Björkvik, Sara Wiman bemühen mögen.

Ohnehin ist Daniel Kalles-Pettersson zurück von 4-3-3 auf 4-5-1 gegangen. Vielleicht war das die falsche Entscheidung?

Gratulation an Örebro. Keine Mannschaft ist so effektiv wie die von Holmlund. Eigentlich machen die 120% aus ihren Möglichkeiten und holen wirklich ALLE Punkte gegen schlechter stehende Teams.

Foto: Nazanin Vaseghpanah versucht sich gegen Marina Pettersson durchzusetzen. (Mehr Fotos vom Spiel)

Ein kompletter Spieltag

wurde heute Abend gespielt in der Damallsvenskan. Überraschungen gab es aber keine.

Dass sich Djurgården in Umeå teuer verkaufen würde, hatte ich geahnt. Es gab ein 0:0 beim Meister, dessen Vorsprung in der Tabelle nun von sieben auf fünf Punkte geschrumpft ist.

Weil der Zweite Linköping sich mit 3:1 überraschend undeutlich gegen Stattena durchsetzte. Undeutlich aber auch ungefährdet könnte man sagen.

Göteborg schlug Sunnanå mit 1:0 auch recht mager, dabei schoss Linnéa Liljegärd ihren 15. Saisontreffer und setzte sich wieder allein an die Spitze der Torjägerliste vor Ramona Bachmann.

AIK lag schnell 0:2 in Kristianstad zurück, schaffte dann durch Tore von Sofia Simonsson und Anne Mäkinen den Ausgleich, kassierte aber in der Nachspielzeit das 2:3. Pech, aber resultatmässig wenig überraschend. Für Kristianstad wohl der Klassenerhalt, für Piteå und Stattena der Abstieg...

Apropos Piteå, im hohen Norden sahen immerhin 1747 Zuschauer das 0:2 gegen Malmö, beide Tore in der ersten Halbzeit.

Aufgebot

Am 19. und 22. Juli macht Schweden zwei Testländerspiele gegen China in Jönköping und gegen Finnland in Pori (FIN). Gestern gab Trainer Thomas Dennerby das Aufgebot bekannt:

Tor: Kristin Hammarström (KIF Örebro), Hedvig Lindahl (Göteborgs FC), Ulla-Karin Rönnlund (Umeå IK)

Abwehr: Anna Paulson (Umeå IK), Lina Nilsson (LdB Malmö FC), Charlotte Rohlin (Linköpings FC), Stina Segerström (Göteborgs FC), Linda Sembrandt (AIK), Sara Thunebro (Djurgården)

Mittelfeld: Johanna Almgren (Göteborgs FC), Lisa Dahlkvist (Umeå IK), Kosovare Asllani (Linköpings FC), Nilla Fischer (LdB Malmö FC), Caroline Seger (Linköpings FC), Therese Sjögran (LdB Malmö FC), Victoria Sandell Svensson (Djurgården)

Angriff: Jessica Landström (Linköpings FC), Linda Forsberg (LdB Malmö FC), Sara Lindén (Göteborgs FC), Lotta Schelin (Olympique Lyonnais).

Kurzer Kommentar hierzu: Schwedens derzeit beste Torhüterin Sofia Lundgren (LInköpings FC) erhält überhaupt keine Chance mehr. Kosvare Asllani hat keine tolle Saison gespielt, ist aber dabei, Lollo Fors auch keine tolle Saison, ist aber nicht mehr dabei. Lina Nilssons Nominierung ist sehr überraschend, die 22-Jährige hat noch kein Länderspiel und Malmös Abwehr ist alles andere als sattelfest.

Vor Runde 15

Am heutigen Mittwoch findet endlich mal ein kompletter Spieltag statt. Sechs Begegnungen, fünf davon um 19.00 Uhr.

Wenn Umeå morgen auch Djurgården schlagen sollte, dann ist man der Meisterschaft wieder einen grossen Schritt näher gekommen. Ich rechne allerdings damit, dass sich die Truppe von Anders Johansson ähnlich teuer verkaufen wird wie im letzten Jahr, als man in Umeå erst durch Ulla-Karin Rönnlunds mit dem Knie erzielten Treffer um drei Punkte gebracht wurde. 3:3 endete die Partie.

Elisabet Gunnarsdottir weiss, dass ein Punktgewinn gegen eine besser gestellte Mannschaft wahrscheinlich schon den Klassenerhalt sichern kann. Deshalb aufgepasst in Kristianstad, wo AIK morgen sicher auch eine grössere Kulisse gegen sich haben wird.

Hammarbys Spiel gegen Örebro ist auch sowas wie ein Schicksalsspiel. Verliert man wieder knapp nach grossem Spiel, ist die Saison trotz guter Leistungen verkorkst. Spannend wird es allemal.

Göteborg muss nach drei torlosen Partien gegen Sunnanå den negativen Trend brechen, wenn man ernsthaft um Platz 2 konkurrieren will.

Linköping sollte bei Stattena Revanche für das sensationelle 2:2 aus dem Heimspiel bekommen. Die Frage ist nur, wie viele Treffer zu den bislang 64 auf das Minuskonto von Stattena gebucht werden.

Malmö tritt in Piteå an im hohen Norden und auch das ist eine sichere 2. Hinspiel: 7:0 für LdB.

Keine Wetten auf Stattena

6:64 Tore. Zum zweiten Mal hintereinander hat die staatliche Lotto- und Totogesellschaft SvenskaSpel nur fünf Spiele des kommenden Spieltags der Damallsvenskan auf dem Wettschein. Die Begegnung von Stattena gegen Linköping wurde herausgenommen. Das war auch schon letztes Wochenende der Fall beim Derby zwischen Malmö und Stattena. Das endete 8:0.

Dienstag, 7. Juli 2009

Marta und Malmö?


Vor einigen Wochen wurde der Mäzen von LdB Malmö FC auf der Tribüne von Malmö IP mit Starstürmerin Lotta Schelin (Olympique Lyonnais) gesehen. Schon entflammten die Gerüchte, Schelin sei auf dem Weg zurück nach Schweden. Wer weiss?

Nun liest man hier und da gestreute Meldungen, dass Marta (Vieira da Silva) höchstselbst nach dem Ende der amerikanischen Saison (Ende August) nach Schweden kommen können werde, um Spielpraxis zu behalten und ausserdem eine gewisse Zeit in ihrer zweiten "Heimat" zu verbringen.

Umeå kann sich das nicht leisten, aber vielleicht LdB? Wenn es so käme, wäre es sicherlich ein Scoop, mit dem LdB in den dann letzten sechs Spielen der Saison ordentlich Zuschauer anziehen würde, sowohl daheim wie auch auswärts.

Foto: Marta in Solna auf Skytteholms IP beim Spiel AIK - Umeå IK (2007).

Montag, 6. Juli 2009

Verzerrte Tabelle

Wenn man sich den Spielplan der Damallsvenskan 2009 anschaut, fragt man sich, was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben mögen.

Wer sich Spielpläne schon mal genauer angesehen hat, der weiss, dass immer sogenannte Ketten gebildet werden. Das heisst Verein A spielt (bis auf einmal) immer gegen den Verein, gegen den B am Spieltag zuvor gespielt hat, usw.

In der Damallsvenskan haben offenbar Leute ohne Fussballsachverstand geplant. Djurgården etwa spielte nacheinander am 1.-3. Spieltag gegen die Abstiegskandidaten, in der Reihenfolge: Stattena, Piteå und Kristianstad. Das machen dann alle anderen auch. Nach Djurgården durchläuft AIK diese Dreierkette, nach AIK ist Malmö dran usw.

Nach diesen drei (vermeintlich) leichten Spielen kommen dann die dicken Brocken im Paket. Hammarby hat die drei schwachen Gegner erst gegen Ende der Serie, muss aber (wie fast alle anderen) nacheinander gegen LdB Malmö, Linköpings FC, KIF Örebro und Umeå IK spielen.

In der Hinrunde war es so, dass Djurgården mit drei Siegen in die Serie startete, um dann gleich viermal hintereinander zu verlieren. AIK und Hammarby ging es zu anderen Konstellationen fast ähnlich.

Malmö wird auf www.damfotboll.com als die torgefährlichste Mannschaft bezeichnet. Das stimmt natürlich, aber auch nur bedingt. Aus vier Spielen gegen die Abstiegskandidaten hat Malmö 4 Siege und sagenhafte 29:2 Tore geholt. Aus zehn Spielen gegen die anderen acht Teams hat Malmö fünf Siege, vier Niederlagen und bescheidenere 16:12 Tore.

Djurgården ist das einzige Team, das bereits alle sechs Spiele gegen die unten stehenden Teams absolviert hat. Bilanz: 26:2 Tore und optimale 18 Punkte. Aus den anderen acht Spielen ist die Bilanz bescheidener: 2 Siege, 1 Unentschieden und 5 Niederlagen.

Insofern ist der sechste Platz Djurgårdens derzeit möglicherweise etwas überbewertet. Denn die Konkurrenten Örebro, Sunnanå, Göteborg, und selbst Hammarby haben noch drei Spiele gegen Piteå, Stattena und Kristianstad vor sich. Deshalb sind die elf Punkte Vorsprung von Djurgården auf Hammarby genauso missverständlich wie die sechs Punkte, die AIK auf Hammarby hat.

Durch eine bessere Planung liessen sich solche Zerrbilder vermeiden.