Dienstag, 14. Juli 2009

Von AIK bis Hammarby - die Homepages der Vereine (Teil 1)

Allenthalben beklagt man mangelndes Zuschauerinteresse. Lediglich vier Vereine haben einen Schnitt von mehr als 1.000 Zuschauern: Piteå (1947), Umeå (1523), Malmö (1108) und Linköping (1019). Mit Ausnahme des Spitzenreiters in dieser Kategorie sind das auch die Vereine, die sportlich am besten dastehen. Schlusslichter sind AIK und Stattena mit jeweils unter 450 Zuschauern. Nicht viel besser stehen die beiden anderen Stockholmer Clubs Djurgården und Hammarby da mit 510 (Djurgården) resp. 634 Zuschauern (Hammarby) pro Spiel.

Aber was tun die Vereine, um sich in der Öffentlichkeit zu seigen, auf ihre Mannschaften aufmerksam zu machen und wie informieren sie ihre Fans und Freunde?

Frauenfussball Schweden wird diesem wesentlichen Aspekt immer wieder nachgehen und beginnt mit einer kritischen Betrachtung der Homepages aller 12 Erstligavereine, in alphabetischer Reihenfolge.

Wenn man unzufrieden ist, dass Medien zu wenig über Frauenfussball berichten und wenn das stimmt, wie sieht dann die eigene Darstellung der Vereine aus, die in Zeiten von Web 2.0 relativ kostengünstig interaktiv geleistet werden könnte?

  1. AIK (Solna)

    Dass ausgerechnet die drei Stockholmer Vereine schon im ersten Teil "dran" sind, liegt an der alphabetischen Ordnung der Clubs AIK, Djurgården und Hammarby. Die stehen nun mal ganz oben.
    AIK ist ein sehr grosser Sportverein, der Fussball, Eishockey, Innebandy, Handball, Bowling, Golf und sicher einiges mehr vertritt. Dementsprechend landet man auch zunächst auf der allgemeinen Seite des Clubs. (AIK bedeutet im Übrigen auch "Allmänna idrotssklubben" = Allgemeiner Sportverein).
    Wir klicken also auf "Fotboll" und es öffnet sich ein neues Fenster (was ich prinzipiell nicht mag, da ich selber entscheiden möchte, ob ich neue Fenster öffne...). Auch da kann ich nun wieder wählen zwischen Männer, Frauen, Junioren und entscheide mich natürlich für die Mädels.
    Die jeweils neuesten Nachrichten aus dem Umfeld des Teams sind mit sehr guten Fotografien unterlegt und wechseln jeweils, das ist schon mal ein klares Plus. Es gibt Spielberichte aus AIK-Sicht, die mal kürzer, mal länger sind und einen statistischen Teil dazu. Hier fehlt mir jedoch z.B. die jeweilige Aufstellung der gegnerischen Mannschaften.
    AIK bringt vor und nach Spielen in der Regel auch Interviews auf Video auf der Homepage, die sich allerdings nicht sonderlich voneinander unterscheiden. Trainer und Spielerinnen sagen mehr oder minder jedes Mal dasselbe. Hier fände ich es interessanter, wenn man dem Verein auch etwas Atmosphäre und Herz geben würde, indem man nicht nur die Frage "Was denkst du vor dem Spiel?" mit "Was denkst du nach dem Spiel?" abwechselt, sondern eher das Team vorstellt und dabei nicht nur über das jeweils aktuelle Spiel redet.
    Ein Manko ist, dass man die Seite als ungeübter Internetuser nicht leicht findet, besser wäre eine eigene Domäne wie etwa aikdamfotboll.se. Es fehlen auch Einzelfotos der Spielerinnen mit Infos zu ihnen.

  2. Djurgården damfotboll

    Graphisch gesehen ist der Klick von AIK zu Djurgården damfotboll eine Zeitreise in Sachen Internet. Und zwar leider in die Vergangenheit. Hier würde es sich lohnen, dass jemand den Aufbau überarbeitet und der Webseite, die nach 1997 aussieht etwas mehr 2009 zu verpassen. Es gibt mehrere unterschiedliche Schriftarten, die in keinster Weise miteinander harmonieren. Und eigentlich nicht viel Information. Auch die Seite mit den Spielerinnenfotos ist verbesserungsfähig.
    Positiv heute, dass ich da eine aktuelle Nachricht (Sportchef Micke Söderman?) finde, geschrieben im gecharterten Mannschaftsbus auf dem Weg vom Flughafen Kallax in Luleå zum Spielort Piteå (wo um 19.00 h das Viertelfinale im Pokal angepfiffen wird). Aktueller gehts kaum, aber leider ist Djurgården da auch nur sporadisch aktuell. Bis etwa ein neuer Kader auf die Homepage kommt, vergehen Monate, bald hätte ich Jahre gesagt. Noch im April stand angeblich Nadine Angerer im Tor, die schon mehr als ein halbes Jahr vorher umgezogen war.
    Einzig positiv (sorry) ist, dass man ein Fenster eingerichtet hat, mit dem man an Spieltagen den aktuellen Stand über den LIVESCORE-Service des schwedischen Fussballverbands nutzen kann.
    Aber ansonsten ist hier eine keinesfalls erstklassige Seite die ihren Teil dazu beiträgt, dass Djurgården weniger Zuschauer hat als früher.

  3. Hammarby damfotboll

    Es fällt auf, dass Hammarby (genau wie Djurgården; kleines plus nach oben...) eine eigene Domäne hat: www.hammarbydamfotboll.se. Das ist grundsätzlich positiv, weil es auch dazu beiträgt, dass der Verein eine eigene Marke hat oder wird.
    Auch hier gibt es Flashanimationen mit aktuellen Bildern wie bei AIK, allerdings in geringerer Auflösung und deshalb schlechterer Qualität.
    Es gibt Seiten mit der Mannschaft mit den jeweiligen Spielerinnen, die anklickbar sind und vor der Saison mit kurzen Fragen konfrontiert wurden, die halb ernst, halb spassig sind. Das ist sehr nett und entspricht dem Image des Vereins. Gut auch der Newsfeed von anderen Seiten (frauenfussballrelatierte Nachrichten des schwedischen Fussballverbands sowie von Fotbollskväll (schwedisches Fernsehen) werden hier mit den Überschriften eingespeist, ich kann mich ganz gut informieren. Das leisten weder AIK noch Djurgården.
    Dann und wann werden Interviews mit Spielerinnen gemacht, allerdings viel zu selten. Das letzte mit Leena Puranen am 14.06. und davor am 28.05. mit Karin Lissel und Elin Sölveskog. Sowas allerdings bringt Djurgården überhaupt nicht zustande, dabei ist der Aufwand hierfür gering. Ich würde mir nur diese Interviews in Form von Videos wünschen, die man in einen dafür erstellten YouTube-Channel legt und von der Homepage aus verknüpft. Das schafft potentiellen Interessenten und zufälligen Surfern mehrere Zugangsmöglichkeiten.
    Alles in allem ist die Seite die informativste der drei hier vorgestellten. Aber mehr Multimedia, Bilder mit höheren Auflösungen und in der "silly season": Aktualisierung der Kader.




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