Sonntag, 5. Juli 2009

AIK schlägt Piteå, torlos zwischen KIF und Göteborg


Zweimal hatte ich auf 1 gesetzt bei svenskaspel.se, dem staatlichen Wettbüro. Aber eigentlich hätte man ahnen sollen, dass im Spiel zweier Mannschaften, deren Team sich jeweils aus einer stariken Defensive heraus aufbaut, ein 0:0 ein Resultat sein könnte, dass aussichtsreiche Chancen hat. So kams dann auch in der Behrn's Arena in Örebro. Göteborg ist in der Rückrunde nach drei Spielen noch ohne Torerfolg. Örebro schiebt sich an Djurgården vorbei auf Rang 5.

Der neue Kunstrasen in Solna war noch nicht fertig, weshalb das Heimspiel gegen Aufsteiger Piteå auf dem B-Platz stattfand. Viele Helfer hatten die Logistik ca. 150-200 m weit geschleppt und ein behlfsmässiges Kiosk und eine Pressetribüne mit Zeltdach aufgebaut, dazu ein paar Holztribünen rübergeschleppt. Kuryz vor der Halbzeit goss es dann in Strömen auf Spieler und Zuschauer herab. Die Spielerinnen müssen bekanntlich weitermachen, die Zuschauer cerdrückten sich verständlicherweise überwiegend, was nicht am Spiel lag.

Das allerdings auch nicht berauschend war. Dazu trug Piteå einiges bei, denn natürlich hatte man es darauf abgesehen, dem Gegner das Spiel zu zerstören. Immerhin suchte das Team aus Norrland auch selbst den Weg nach vorn. Überraschend die Führung für Piteå durch die Kanadierin Brittany Timko in der 22. Minute nach Flanke von Lina Blomkvist.

Dem rannte AIK hinterher und im Mittelfeld überzeugte vor allem Hanna Folkesson, die immer besser wird. Ich hatte Hanna noch zu Beginn der Saison interviewt für einen Artikel, in dem es darum gehen sollte, in den drei Stockholmer Clubs junge Spielerinnen zu identifizieren, von denen man in der Saison 2009 reden würde. Bei Hanna habe ich damit ins Schwarze getroffen. Auch die Finnin Laura Kalmari Österberg fiel positiv auf durch gute Spielübersicht und schöne Kurzpässe. Es gab eine Reihe von Chancen und als es am schlimmsten regnete, vergriff sich die exzellente Torfrau Stephanie Labbé und Annica Sjölund erzielte den verdienten Ausgleich vor der Pause.

Lange sah es dann so aus (die Sonne schien wieder), dass Piteå einen Punkt mitnehmen würde aus Solna, trotz AIK-Dominanz. Stephanie Labbé und oft pures Glück rettete Piteå, etwa als eine Verteidigerin nach einer Ecke den Ball gegen den eigenen Pfosten knallte. Dann aber, Louise Fors hatte immer mehr Platz auf der linken Seite, die Flanke in der 75. Minute und die trockene Abnahme von Laura Kalmari Österberg (warum mag ich keine Doppelnamen?) und der ersehnte Führungstreffer. Schliesslich konnte Emelie Karlsson Wedin (noch ein Doppelname) noch auf 3:1 erhöhen und die Welt war in Butter.

Zwei Pflichtsiege nun für AIK gegen Stattena (auswärts) und Piteå, wo die Entscheidung jeweils erst in der letzten Viertelstunde fiel. Nun geht es noch nach Kristianstad, wo drei Punkte ebenfalls Pflicht sind und dann beginnen die schweren Spiele gegen Djurgården (H), Umeå (A), Linköping (H), Malmö (A) und Örebro (A).

Der Spielplan der Damallsvenskan ist schlecht gesetzt worden. Alle Teams spielen nacheinander gegen die drei potentiellen Absteiger und dann gegen die Favoriten wieder in Folge. Eine aussagekräftige Tabelle kommt erst am Ende zustande.

Noch etwas zu Piteå. Für seine Verhältnisse hat das Team gestern sicher gut gespielt, aber es wird immer deutlicher, dass die beiden Aufsteiger der ersten Liga einfach nicht gewachsen sind. Im Mittelfeld lief es einigermassen, aber das Spiel nach vorn war durch Fehlpässe und Ideen ohne gegenseitiges Verständnis gekennzeichnet. Hinten wackelte die Abwehr oft bedenklich, gegen konsequentere Gegner fallen da noch mehr Tore. Man fragt sich, wie Piteå wohl 1:1 gegen Umeå spielen konnte.

Foto: Hanna Folkesson, Mittelfeldmotor bei AIK.

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