Dienstag, 9. Juni 2009

Goodbye, Malmö!

Der Topfavorit hat sich aus der Meisterschaft verabschiedet. Schon nach 10 von 22 Spieltagen. Nur noch die größten Optimisten glauben, dass LdB Malmö FC nach der überraschenden 1:2-Niederlage bei KIF Örebro am Sonntag noch eine Chance auf den Meistertitel hat.

Acht Punkte nunmehr der Rückstand auf Titelverteidiger Umeå IK, dass allen Unkenrufen zum Trotz einen Durchmarsch macht.

In Malmö muss man sich aber bereits jetzt ernsthaft Gedanken machen. Obschon es nicht direkt ausgesprochen wurde, sollte 2009 das Jahr sein, in dem Skåne Västerbotten vom Thron stoßen würde.

Neuzugänge: Renata Da Costa (Brasilien), Linda Forsberg (Djurgården), Christina Örntoft (Dänemark)....

Kaum Abgänge, langfristige Verträge. Weltklassespielerinnen wie Therese Sjögran und Pavlina Scasna. Einen aufgehenden Stern in Manon Melis, die mit Marta die Torschützenliste des Vorjahres anführte.

Aber dann 1:2 in Göteborg. Ein Ausrutscher. Die kommen schon in Tritt, hieß es. Das dachte ich auch. Und kamen dann auch in Tritt.

7:0, 7:0, 7:2.

Supersiege. Aber gegen die drei von ganz unten, die auch alle anderen schlagen.

Sieg gegen Djurgården, 4:0. Bei AIK mit 2:1. Aber auch immer Phasen zwischendurch, wo das Spiel plötzlich auf der Kippe stand. Niemals 90 Minuten Volldampf wie das Umeå überraschend hinbekam. Überraschend?

Anne Mäkinen hat mir erzählt, dass zu ihrer Zeit in Umeå unter Andrée Jeglertz sehr viel gelaufen wurde im Training. Wie das unter Mika Sankala sei, wisse sie nicht. Es scheint noch immer so zu sein.

Aber was ist in Malmö? Die Spielerinnen erzählen mir, dass das Umfeld ungeheuer professionell sei. Das Trainingspensum ist hoch. Das Marketing toll. Selbst die Trikots sind wohl die schicksten der Liga.

Aber?

1:2 daheim gegen Umeå. Fast gleichwertig, aber Umeå gewann verdient, weil hungriger. Hungriger? Wie bitte kann Umeå hungriger auf den Sieg sein nach vier Meisterschaften in Folge?

0:0 in Linköping. Da war Malmös Offensive gut in Linköpings Bollwerk aufgehoben und der vermeintlich schwächere Angriff mit Jessica Landström, Kosovare Asllani und Cathrine Paske Sörensen war nah dran am Sieg. Ein blaues Auge für Malmö.

Das zweite blaue Auge, nein ich hasse Boxen.

Das Ende kam jetzt in Örebro. Sanna Talonen, die schon AIK beim Auswärtssieg mit ihren beiden Treffern besiegte, machte wieder zwei. Diesmal gegen Malmö. Und da Malmö nur durch Renata da Costa zum Anschluss kam, sieht es eben so aus, dass Malmö sich verabschiedet aus dem Titelrennen.

Leider.

Im Zweifelsfall wird die Trainerfrage gestellt. Und in Malmö ist die Frage an den Übungsleiter und Dienstvorgesetzten berechtigt, warum Malmö trotz eines hochprofessionellen Umfelds und des in der Breite besten Kaders nur Tabellenfünfter ist nach zehn Runden und die Perspektive Gold schon gestorben ist.

Was sagt Jörgen Pettersson?

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