Sonntag, 31. Mai 2009

Kreuzbandrisse im Frauenfussball

Ist Fussball gefährlicher für Frauen als für Männer? In den 70er Jahren liess der schwedische Fussballverband untersuchen, ob Fussball den Brüsten schade. Das erstaunliche (?) Ergebnis: Nein. Solche eher mittelalterlichen Thesen sind gottlob Vergangenheit.

Anders verhält es sich aber bei orthopädischen Verletzungen. Eine der gefürchtetsten: der Riss des vorderen Kreuzbands im Knie. Bei einer Verletzung dieser Art braucht eine Spielerin in der Regel neun Monate, bis sie wieder auf dem Platz stehen kann.

Ich kenne keine Statistik aus dem Fussballbereich, fand aber eine aus dem "normalen" Leben. Danach ist die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Menschenlebens einen Kreuzbandriss zu bekommen bei Männern 2% und bei Frauen 5%. Falls man "Risiko"sportarten wie Skilaufen oder Fussball ausübt, vervielfachen sich die Wahrscheinlichkeiten, es bleibt aber dabei, dass Frauen anfälliger sind. Zitat eines Sportmediziners: "Die geschlechtspezifische Varianz wird auf die anlagebedingte Festigkeit des vorderen Kreuzbandes und die durchschnittlich höherer Kraft / Körpergewicht der Männer erklärt."

Aber auch bei den Herren geschieht es immer wieder. Prominentestes Beispiel der vergangenen Saison in der Bundesliga: Vedad Ibisevic (Hoffenheim). Sein Kreuzbandriss verhaute nicht nur ihm, sondern dem ganzen Team die Saison, in die man mit Ibisevic als Herbstmeister gestartet war.

Eine nützliche Vorbeugung scheint es nicht zu geben. Sowohl beim Skilaufen wie beim Fussballspielen sind die Füsse durch die entsprechenden Sportschuhe stark fixiert. Zitat: "Beispielsweise landet ein Fußballer nach einem Sprung mit deutlich mehr als dem Körpergewicht in einer Drehbewegung, verhindern die Stollen im Rasen ein Mitdrehen des Unterschenkels und ein vorderer Kreuzbandriss entsteht."

Bleibt nur, die Behandlung dieser Verletzung weiter zu optimieren und den Betroffene auch mental zu helfen.

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