Dienstag, 1. September 2009

Finnland - gedämpft optimistisch


Der Gastgeber hätte sich Italien gewünscht für sein Viertelfinale in Turku am Donnerstag. Stattdessen kam aus allen Alternativen wohl der stärkste Gegner in die obere Hälfte des Turniers. Um 16.00 Uhr MESZ ist England Gegner der Elf von Michael Käld.

Im Februar haben die Finninnen in zwei Länderspielen gegen Kelly Smith & Co. 2:2 und 1:4 gespielt. Der immer zu Scherzen aufgelegte finnische Trainer liess sich auf der gestrigen Pressekonferenz nicht anmerken, dass er lieber gegen einen anderen Gegner gespielt hätte: "Turku ist ein guter Ort für Fische, Schulden zu begleichen," sagte Käld in Verwendung eines finnischen Sprichworts.

"England hat ein sehr starkes Mittelfeld, wir werden versuchen müssen, den Ball länger in der Offensive zu halten."

Vieles wird wieder an Laura Österberg Kalmari hängen, die bislang mit ihrem Spielverständnis, ihrer Intuition und bisweilen genialen Pässen eine der stärksten Spielerinnen des gesamten Turniers gewesen ist. Vorne müssen Linda Sällström, Annica Sjölund und Essi Sainio versuchen, die Schwäche besonders von Innenverteidigerin Faye White auszunutzen - die Langsamkeit.

Allerdings hat die finnische Innenverteidigung genau dasselbe Problem. Sanna Valkonen ist routiniert, verfügt über ein exzellentes Stellungsspiel, aber die schnellste und wendigste ist auch sie nicht mehr. Gegen die 22-Jährige Eniola Aluko wird sie es sehr schwer haben. Hier muss sich das defensive finnische Mittelfeld auch auf Anne Mäkinen verlassen, deren Aufgabe es sein wird, die Verbindung zwischen Kelly Smith und Aluko in zentraler Position weitgehend abzuschneiden.

"England hat bislang in jedem Spiel ein Gegentor kassiert. Zwei gegen Italien, zwei gegen Russland und eines gegen Schweden," sagte Käld und machte damit sich und seinem Team Mut.

In jedem Fall war das 1:1 der Engländerinnen und der damit verbundene, vermeintlich schwache dritte Platz in Gruppe C eher ein Erfolg für das Team von Hope Powell. Denn damit kann der Weg bis ins Finale weit offen stehen. Gegen Gastgeber Finnland ist England eindeutig favorisiert. In einem eventuellen Halbfinale gegen den Sieger der Partie Niederlande-Frankreich wären die Engländerinnen abermals als stärker einzuschätzen.

Vieles spricht für ein Halbfinale zwischen England und Frankreich in Tampere. Aber wie der schwedische Trainer Thomas Dennerby gestern Abend zum bevorstehenden Viertelfinale sagte: "Die Finninnen sind Außenseiter gegen England. Aber gerade diese Rolle lieben sie."

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